Maschinenbau : Thyssens Aufzugsparte: Zur Stunde noch keine Entscheidung

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© Peter Martens

Bei Thyssenkrupp soll am Donnerstag eine für die Zukunft des Unternehmens wichtige Entscheidung fallen. Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Stahl- und Industriekonzerns will am Nachmittag über den Verkauf der milliardenschweren Aufzugssparte beraten. Thyssenkrupp braucht dringend Geld, um Schulden zu tilgen und den geplanten Konzernumbau zu finanzieren.

Investoren haben den Wert der Aufzugssparte nach Angaben von Konzernchefin Martina Merz auf mehr als 15 Milliarden Euro taxiert. Offen ist, ob Thyssenkrupp das Geschäft mit Aufzügen und Rolltreppen komplett verkaufen oder einen Teil behalten will. Im Bieterrennen sind noch zwei Gruppen. Zum Konsortium um die Finanzinvestoren Advent und Cinven gehört auch die RAG-Stiftung aus Essen. Die zweite Bietergruppe bilden die Investoren Blackstone, Carlyle und Canadian Pension Plan.

Kone setzt auf eigene Vorteile

Der finnische Kone-Konzern will Profit aus möglichen Turbulenzen als Folge eines Eignerwechsels bei der konkurrierenden Aufzugsparte von Thyssenkrupp schlagen. "Es ist unser klares Ziel zu schauen, wie Kone davon profitieren kann", sagte Kone-Chef Henrik Ehrnrooth auf der Hauptversammlung in Helsinki.

Er verteidigte zugleich seine Entscheidung, sich aus dem Bieterrennen um das Aufzugsgeschäft des deutschen Konzerns zurückgezogen zu haben. Zuletzt seien die Risiken einer Übernahme für Kone größer gewesen als die Chancen. Das Kapitel sei für den finnischen Konzern geschlossen, es gebe keine Pläne, sich in Zukunft um eine neue Transaktion zu bemühen.

"Ich glaube, dass wir uns in einer sehr guten Lage befinden", betonte Ehrnrooth. Kone werde verstärkt auf Dienstleistungen rund um Aufzüge und auf die Modernisierung bestehender Anlagen setzen, kündigte er an. Gerade in China und Asien gebe es hier viele Chancen.

Kone hatte sich Mitte Februar aus dem Rennen um die Aufzugssparte von Thyssenkrupp verabschiedet. Verbliebene Bieter für das Geschäft sind zwei konkurrierende Gruppen von Finanzinvestoren. Thyssenkrupp will voraussichtlich noch in dieser Woche entscheiden, welches der Konsortien den Zuschlag erhält. (dpa/reuters/apa/red)