Stahlindustrie : Thyssenkrupp-Chef räumt "empfundene Sprachlosigkeit" ein

Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat nach massiven Protesten gegen die geplante Stahlfusion mit Tata Kommunikationsfehler im Umgang mit den Beschäftigten eingeräumt.

"Das hätten wir besser machen können"

"Ich glaube, dass wir zu der Zeit, als wir die Grundsatzvereinbarung mit Tata verhandelt haben und wir öffentlich keine Fakten nennen konnten, eine andere Form des Dialogs hätten führen sollen". Das sagte der Konzernchef der Wochenzeitung "Die Zeit".

Da habe es sicher eine "empfundene Sprachlosigkeit" gegeben. "Das hätten wir besser machen können", so Hiesinger. Nach mehrwöchigen Verhandlungen hatte das Unternehmen kurz vor Weihnachten langfristige Beschäftigungs- und Standortgarantien in Aussicht gestellt.

Mitglieder der Gewerkschaft stimmen im Jänner über Fusion ab

Die rund 20.000 IG Metall-Mitglieder unter den Beschäftigten der Thyssenkrupp-Stahlsparte sind nun aufgerufen, ab dem 13. Jänner über das Verhandlungsergebnis abzustimmen.

Kommt es in mindestens einem Standort zu einem ablehnenden Ergebnis, hat die IG Metall weiteren Widerstand gegen die Fusionspläne mit dem indischen Konzern Tata angekündigt. Nach einer möglichen Vertragsunterzeichnung soll das neue Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in den Niederlanden zum Jahresende seine Arbeit aufnehmen.