Übernahmen : Teslas umstrittene Übernahme von SolarCity kommt offenbar später

Tesla will die milliardenschwere Übernahme des Solarherstellers SolarCity unbedingt durchziehen - doch seitens der Aktionäre wächst die Kritik. Nach Klagen wird eine Verzögerung des Geschäfts wahrscheinlicher.

Gegen die von Tesla geplante Übernahme der Ökostromfirma SolarCity gibt es Widerstand. Vom 1. bis zum 14. September seien im US-Bundesstaat Delaware vier Klagen unzufriedener Aktionäre eingereicht worden, teilte Tesla mit. Eine erste Anhörung sei für den 18. Oktober geplant. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass der Zeitplan der Übernahme ins Wanken gerate. Eigentlich sollte der Kauf Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Tesla hatte den Kauf für 2,6 Mrd. Dollar (2,3 Mrd. Euro) Anfang August bekanntgegeben. Beide Unternehmen wurden von Elon Musk mitbegründet - an Tesla hält er einen Anteil von 21,1 Prozent, an SolarCity besitzt er eine Beteiligung von 22,5 Prozent. Zugleich sitzt er bei beiden Unternehmen dem Verwaltungsrat vor. Einige Investoren werfen ihm deshalb einen Interessenskonflikt vor.

Zwei Cousins mit von der Partie

Die Fusion soll im ersten Jahr nach Vollzug 150 Mio. Dollar an Kosten einsparen. Der Plan ist in Finanzkreisen umstritten. Kritiker wie der Großinvestor Jim Chanos werfen Tesla-Chef Elon Musk Interessenkonflikte vor, da er zugleich größter Anteilseigner bei SolarCity ist, wo zudem zwei Cousins von ihm involviert sind.

Tesla und SolarCity arbeiten bereits zusammen. So nutzt SolarCity Tesla-Batterien, um Solarstrom zu speichern. Durch den Zusammenschluss erhoffen sich die Unternehmen durch Synergieeffekte schon im ersten Jahr nach dem Abschluss Einsparungen von 150 Mio. Dollar. (APA/AFP/dpa/red)