Elektromobilität : Tesla-Zwilling plant scheinbar Comeback

Der Entwickler des "Karma", einem Plug-in-Hybrid mit drei Elektromotoren, Henrik Fisker, galt damals, als das Auto vorgestellt wurde - im Jahr 2008 - ebenso als Pionier wie Tesla-Gründer Elon Musk. Fisker hatte dabei bereits Autos für Marken wie BMW oder Aston Martin entworfen und laut Informationen des Handelsblatt innerhalb weniger Jahre rund eine Milliarde Euro von Investoren eingesammelt. Neben Tesla galt Fisker seinerzeit als der erfolgversprechendste Elektroautobauer.

Fünf Jahre nach "Karma" war das Startup aufgrund mehrerer Rückschläge allerdings insolvent: So mussten etwa hunderte Fahrzeuge zurück in die Werkstätten gerufen werden. Dann stand die Produktion still, weil ein Batterielieferant Insolvenz anmelden musste. Schlussendlich wurde auch noch ein Großteil der nicht ausgelieferten Fahrzeuge von Hurrikan Sandy zerstört.

Einige Monate nach der Insolvenz hatte der chinesische Zulieferer Wanxiang den Elektroautobauer für 149 Millionen Dollar (rund 135 Millionen Euro) geschluckt, nun könnte Fisker mit dem neuen Besitzer zurückkommen. Laut Berichten habe sich Fisker nach einer neuen Produktionsstätte umgesehen und in Kalifornien auch gefunden und für 30 Millionen Dollar gleich angemietet, wie mehrere amerikanische Zeitungen vermeldeten. Die Laufzeit des Vertrages für eine Autofabrik mit rund 52.000 Quadratmetern sei auf zehn Jahre angelegt, Fisker habe außerdem zugesagt, 150 neue Jobs zu schaffen.

In welchem Zeitraum die Produktion gestartet werden soll ist unklar, offiziell werden die Meldungen nicht kommentiert. Marktbeobachter allerdings sind sich einig, dass das Comeback des Karma bevorsteht und auch eine Kuriosität mit im Gepäck hat: Denn Wanxiang gehört auch das Unternehmen A123, ein Hersteller für Lithium-Ionen-Batterien, der Fisker beliefern soll - und genau dieser hatte Fisker damals in Turbulenzen gebracht.