Autonomes Fahren : Tesla verfehlt Produktionsziele - Ermittlungen nach tödlichem Unfall

Mögliche Fehlfunktionen beim Autopiloten rücken nach dem tödlichen Unfall mit einem Tesla-Fahrzeug in Kalifornien in den Fokus. Der US-Konzern teilte mit, vor dem Unfall sei das Assistenzsystem aktiviert worden. Die Mitteilung ließ jedoch offen, warum der Autopilot nicht reagierte.

System reagierte nicht - Fahrer ebenfalls nicht

Der Fahrer habe ebenfalls nicht gehandelt, obwohl er eine Warnung des Systems erhalten habe. Er habe rund fünf Sekunden Zeit und 150 Meter freie Sicht gehabt. Der Unfall ereignete sich vor gut einer Woche. Dabei fuhr das Model X nach Polizeiangaben in eine Fahrbahnbegrenzung. Anschließend wurde es von einem Mazda erfasst und stieß dann mit einem Audi zusammen. Der 38-jährige Fahrer des Tesla kam ums Leben.

Tesla: Autopilot kann nicht alles

Der Fall wird von US-Behörden untersucht. Die Aktie des Tesla-Konzerns stand wegen des Unfalls zuletzt unter Druck. Die Sicherheit der Fahrassistenzsysteme ist entscheidend für den Ruf des Unternehmens. Der Autopilot könne nicht alle Unfälle verhindern, teilte Tesla mit. Dies sei unmöglich zu erreichen, aber solche Unfälle könnten mit technischen Mitteln weniger wahrscheinlich werden.

Tödlicher Unfall mit einem Roboterauto auch bei Uber

Zuletzt hatte schon ein Unfall eines autonom gelenkten Uber-Fahrzeugs in Arizona für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Dabei wurde eine Fußgängerin überfahren. Aktuell dazu: Nach dem jüngsten tödlichen Unfall: Neue Debatte über Roboterautos >>

Tesla verfehlt eigene Produktionsziele beim Model 3

Der Elektroautohersteller Tesla hat das selbst gesteckte Produktionsziel für sein Model 3 offenbar verfehlt. Mehrere Branchenblogs zitierten aus einer E-Mail von Firmenchef Elon Musk an Mitarbeiter des Konzerns, wonach kürzlich die Marke von 2.000 Fahrzeugen in der Woche übertroffen worden sei.

Das "Model 3" ist für den Hersteller von sehr großer Bedeutung

Eigentlich hatte Tesla zuletzt angestrebt, dass bis Ende März 2.500 Autos vom Typ Model 3 wöchentlich vom Band laufen. Allerdings wäre die in den Blogs genannte Zahl immer noch deutlich besser als die des Schlussquartals 2017, als im gesamten Zeitraum 2.425 Model-3-Autos hergestellt wurden. Das Model 3 gilt unter Experten für Tesla als Schlüsselprodukt für die langfristige Profitabilität. Die Limousine ist deutlich günstiger als etwa das Model S.

Tesla lehnte eine Stellungnahme zu den Blogbeiträgen ab. Die Produktionszahlen sollen offiziell in dieser Woche vorgelegt werden. Zuletzt hat die Ratingagentur Moody's die Aktie von Tesla herabgestuft. (red/reuters/apa)

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