Insolvenz : Technoplast: 9,5 Millionen Euro Schulden

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Bei der Pleite der oberösterreichischen Technoplast Kunststofftechnik GmbH & Co KG mit Sitz in Micheldorf und deren unbeschränkt haftenden Gesellschafterin Polykam Kunststofftechnik GmbH besteht eine Überschuldung von rund 9,5 Millionen Euro. Das ergeben die vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Presseaussendung am Montag veröffentlichten Zahlen. Laut einer Bilanz per Jahresende 2011 seien fünf Millionen Euro an Aktiva vorhanden. Die Höhe der Schulden beträgt 14,5 Millionen Euro. 74 Dienstnehmer und 72 Gläubiger sind von der Pleite betroffen. Von der Schuldensumme her handle es sich laut KSV um die bisher größte Insolvenz des heurigen Jahres in Oberösterreich. Der Kunststoffproduktionsanlagenbauer habe bereits vor 2008 als Sanierungsfall gegolten, weil der Konkurrenzdruck aus dem asiatischen Raum stark zugenommen hatte. Eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen seien in der Ende 2008 ausgebrochenen weltweiten Wirtschaftskrise verpufft, die einen starken Rückgang bei den Investitionen in die Modernisierung beziehungsweise Neuerrichtung von Anlagen zur Extrusion von PVC-Profilen zur Folge hatte. Dazu seien noch Qualitätsprobleme bei ausgelieferten Waren gekommen. Zudem habe Technoplast seit Jahren an einer starken Unterkapitalisierung gelitten. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit vor der Schließung" Technoplast war eine 100-Prozent Tochter des börsenotierten Autozulieferers HTI High Tech Industries AG. Anfang Mai wurden die Anteile verkauft. Anlässlich der Pleite erklärte HTI-Chef Peter Glatzmeier, es sei geplant, die Gesellschaft im Rahmen eines Insolvenzverfahrens abzuwickeln und neu aufzustellen. Den Käufer von Technoplast oder den Kaufpreis wollte er nicht nennen. Der KSV berichtete demgegenüber, dass im Konkursantrag der Verkauf der Anteile an Technoplast zum Zwecke der Insolvenzabwicklung nicht näher begründet werde. Technoplast stehe jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit vor der Schließung. "Sollten sich jedoch im Konkurs Haftungen gegenüber den Organen aus der HTI-Zeit des Unternehmens ergeben, z.B. aus verspäteter Konkursanmeldung, so sind diese durch den Verkauf nicht berührt", heißt es vom KSV. Masseverwalter und Gläubigerausschuss würden eingehende Prüfungen vornehmen. (APA)