Zulieferindustrie : Südkoreaner wollen Wieselburger ZKW-Gruppe kaufen

Der südkoreanische Elektronikriese LG Electronics hat ein Angebot für den österreichischen Lichtsysteme-Anbieter ZKW Group abgegeben. LG Electronics bereite sich seit eineinhalb Jahren auf den bis zu 1,2 Mrd. Dollar (1 Mrd. Euro) schweren Kauf vor, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Zeitung "Korea Economic Daily" unter Berufung auf Kreise.

Es ist nicht das erste Verkaufsgerücht

Im nächsten Monat solle ein bevorzugter Käufer für ZKW feststehen. Eine LG-Sprecherin sowie ein ZKW-Sprecher wollten sich nicht konkret über das Angebot äußern. "Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen und deshalb gibt es natürlich von verschiedenen Seiten immer wieder Interesse an ZKW", hieß es am Mittwoch aus Wieselburg. Es gebe aber derzeit "keine konkreten Entscheidungen".

Um die Österreicher ranken sich schon seit längerem Verkaufsgerüchte. Im Dezember gab es Medienberichte, wonach der japanische Elektronikkonzern Panasonic Interesse hätte. Von ZKW, die vor wenigen Wochen einen Schuldschein in der Höhe von 180 Mio. Euro platzierten, wurde ein Verkauf bisher dementiert.

Eckdaten zu den Herstellern

Der international tätige Automotive- Zulieferer erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz von rund 970 Mio. Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Wieselburg in Niederösterreich ist auch in Wiener Neustadt, der Slowakei, Tschechien, China, Indien, Mexiko und den USA tätig und beschäftigt weltweit rund 7.500 Mitarbeiter.

LG Electronics, die zu LG Corp gehört, ist nach Samsung Electronics die Nummer zwei auf dem Smartphone-Markt in Südkorea. Mit dem Kauf des niederösterreichischen Anbieters von Premium-Licht-und Elektroniksystemen für die Automobilindustrie könnte LG seine Geschäftstätigkeit im Elektronik-Bereich ausweiten. Die südkoreanische Börse hat den Konzern aufgefordert, bis Mittwoch zu dem Medienbericht Stellung zu nehmen. (reuters/apa/red)