Löhne : Streik zu Ende: VW-Mitarbeiter in der Slowakei bekommen deutlich mehr

Nach sechs Tagen Streik haben die Beschäftigten von Volkswagen Slovakia am Montag ihre Arbeit wieder aufgenommen. Gewerkschafter und Firmenleitung hatten sich zuvor am Sonntagabend auf höhere Löhne für die über 12.000 Mitarbeiter geeinigt.

Demnach sollen die Löhne in mehreren Schritten bis August 2019 um insgesamt 14,2 Prozent steigen. Dazu komme ein Einmalzahlung von 500 Euro, so eine Sprecherin des Konzerns.

Die Gewerkschaftsvertreter hatten ursprünglich eine Erhöhung von 16 Prozent gefordert, feierten aber auch den Kompromiss als großen Erfolg. In der 25-jährigen Firmengeschichte von Volkswagen Slovakia war dies der erste Streik überhaupt.

VW zahlt schon das Doppelte des landesüblichen Lohns

Der Streik wurde von der slowakischen Regierung unterstützt, die sich für höhere Einkommen einsetzt. Nach Gewerkschaftsangaben verdienen die VW-Beschäftigten im Schnitt 1.800 Euro im Monat einschließlich Boni. Das sei zwar das Doppelte des Durchschnittseinkommens in der Slowakei. Die VW-Kollegen in Deutschland bekämen aber für vergleichbare Arbeit mit 4.200 Euro deutlich mehr. In Bratislava werden etwa der Geländewagen Touareg, der Kleinwagen Up und der Audi Q7 gebaut.

VW ist größter privater Arbeitgeber des Landes

VW beschäftigt in der Slowakei 12.300 Mitarbeiter. 70 Prozent davon beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben an dem seit Dienstag laufenden Streik. Es war die erste Arbeitsniederlegung bei VW in der Slowakei. Dort ist der Konzern der größte Arbeitgeber aus der Privatwirtschaft und der wichtigste Impulsgeber für das Wirtschaftswachstum ist die Autobranche.

In der Slowakei mit 5,4 Millionen Einwohnern werden mehr als eine Million Autos im Jahr produziert. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist das Land damit größter Autobauer der Welt.

(dpa/reuters/apa/red)

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