Industrieproduktion : Stimmung in der Schweizer Industrie bleibt bedrückt

Die Stimmung in der Schweizer Industrie ist weiter eher trüb. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) ist im August zwar etwas gestiegen. Die Marke von 50 Punkten, die als Wachstumsschelle definiert ist, wurde aber zum fünften Mal in Folge unterschritten.

Das lässt auf eine rückläufige Industriekonjunktur in den kommenden Monaten schließen. Konkret stieg der PMI Industrie, der die Stimmung unter den Einkaufsmanagern der Industrie misst, im August um 2,5 auf 47,2 Zähler, wie die Credit Suisse (CS) mitteilte.

Die Großbank berechnet diesen Index gemeinsam mit dem Fachverband für Einkauf und Supply Management (procure.ch). Ökonomen hatten mit einem Wert zwischen 45 und 46 Punkten gerechnet. Im Vergleich zu vor einem Jahr liegt der Index mittlerweile um 17,4 Punkte tiefer.

Obwohl sich der PMI im August gefangen habe, stimme der Blick auf die Subkomponenten der PMI-Umfrage nur bedingt zuversichtlich und lasse keine rasche Trendwende erwarten, führte die CS weiter aus. Zwar hat der Schwund des Auftragsbestands im August an Dynamik eingebüßt: Die entsprechende Subkomponente stieg um 8,2 Punkte auf 47,4 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit März 2019. Doch nahm der Bestand der Verkaufs- und der Einkaufslager trotz nach wie vor geringerer Produktion und Einkaufsmenge ab. Das ist laut der CS ein Indiz für eine schwächere Nachfrage.

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Unter die Wachstumsschwelle gerutscht ist inzwischen die Unterkomponente "Beschäftigung". Mit 47,8 Zählern wurde der tiefste Wert seit Juli 2016 gemessen. Zwar sollte ein einzelner Monatswert nicht überinterpretiert werden, doch lasse die Unterauslastung der Kapazitäten durchaus einen andauernden Stellenabbau erwarten. Die jüngste Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China und die Schwäche Europas bergen laut CS jedenfalls die steigende Gefahr, dass sich die Industrieschwäche auf den Arbeitsmarkt übertragen wird.

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Wieder in den Wachstumsbereich zurückgefunden hat im August dagegen der Dienstleistungssektor. Der entsprechende PMI Dienstleistungen stieg um 7,2 Punkte auf 55,3 Zähler. Mit Ausnahme von Juli 2019 befand sich dieser Index seit Oktober 2016 immer in der Wachstumszone. Insgesamt scheine sich der Wachstumstrend im Dienstleistungssektor fortzusetzen, wenn auch tendenziell mit etwas weniger Schwung, so die Ökonomen der CS. (awp/sda/apa/red)