Automobilindustrie : Steyr Automotive: Vorerst keine Kündigungen

Hauptsitz Steyr Automotive in Steyr, Oberösterreich
© Steyr Automotive

Die Gespräche mit den rund 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Steyr Automotive über deren Zukunft im Werk konnten im September nahezu abgeschlossen werden. „Wir werden aktuell keine Kündigungen aussprechen müssen“, teilte dazu Mag. Florian Mayrhofer, Managing Director und Head of Human Resources Steyr Automotive Freitag mit. “Rund 75 Prozent haben unser Angebot zum Verbleib angenommen, rund 25 Prozent haben sich für ein Angebot aus dem Sozialplan entschieden.“

Bereits vor dem Betriebsurlaub wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch eine Informationsveranstaltung und mittels Info-Folder über die Optionen für eine Zukunft bei Steyr Automotive informiert. Die Gespräche, die ausschließlich durch die eigenen Personalreferenten im Beisein der Betriebsräte, geführt wurden, starteten am 23.08.2021 und können mit gestern, 30.09.2021, als abgeschlossen betrachtet werden.

Gegenstand der Gespräche war die Absenkung der Löhne (Arbeiter: maximal -15% vom Nettolohn) und Gehälter (Angestellte: durchschnittlich -10% vom Bruttobezug und Wegfall der Überstundenpauschalen). Mit der Unterschrift des Änderungsvertrages eröffneten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder den Weg in eine gemeinsame Zukunft mit Steyr Automotive oder die Möglichkeit des Ausstiegs aus dem Dienstverhältnis über die Inanspruchnahme eines Sozialplanes auf Grundlage von Altersteilzeitmodellen, Abfindungsregelungen oder beruflicher Weiterbildung bzw. Umqualifizierung.

Eine Abschlussprämie in Höhe von bis zu € 10.000 (abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit) wurde bereits mit der Lohn- und Gehaltsauszahlung im September an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überwiesen. Die Möglichkeit des Übertritts von der Abfertigung Alt in die Abfertigung Neu mit einer 100prozentigen Übertragung der Abfertigungsanwartschaft wurde von der Belegschaft ausgesprochen gut angenommen und ebenfalls bereits an die Vorsorgekasse überwiesen.

Von den rund 1.900 geführten Gesprächen haben sich rund 75 Prozent fürs Bleiben und rund 25 Prozent für eine Maßnahme aus dem Sozialplan entschieden. Das bedeutet, dass sie

entweder eines der Altersteilzeit-Modelle in Anspruch nehmen,

in die offene Arbeitsstiftung gehen, wo sie bis zu vier Jahre auf Basis Arbeitslosengeld plus Stiftungsstipendium studieren können,

oder sich für die Abfindung entschieden haben.

Für diese 25 Prozent wird gemeinsam mit den Fachbereichen in den nächsten Wochen die Zeitschiene für die Austritte gemäß der Erfordernisse der Transformationskurve des Werkes festgelegt.

Einige wenige Gespräche konnten aus terminlichen Gründen (z.B. Krankenstand, Karenz, etc.) noch nicht geführt werden. Diese werden zeitnah Anfang Oktober nachgeholt. „Wir sind zuversichtlich, dass wir – wie bisher auch - in allen Fällen faire Lösungen finden werden,“ betonte Mayrhofer. (apa/red)

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