Autozulieferer : Steirischer Anlagenbauer Stirtec mit US-Großauftrag und neuem Investor

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© Stirtec

Der steirische Schweißanlagenbauer Stirtec aus Premstätten nahe Graz hat sich um 3,7 Mio. Euro Eqventure als Investor an Bord geholt. Die Steirer gelten als Vorreiter bei der sogenannten Rührreibschweißtechnologie (Friction Stir Welding). Derzeit liefert man Anlagen an europäische Premium-Autohersteller und zog einen millionenschweren Auftrag eines US-amerikanischen Zulieferers an Land.

Die Eqventure hat sich mit ihrem Investment knapp 54,5 Prozent der Unternehmensanteile gesichert. Der Rest bleibt laut Wirtschafts-Compass zu je einer Hälfte bei den Gründern Thomas Weinberger und Gunter Figner, die die Stirtec seit 2013 als einen Spin-off der TU Graz leiten.

Was diese Firma besonders gut kann

Die Kernkompetenz von Stirtec liegt nach eigenen Angaben des Unternehmens in der Lieferung von Technologie und von Maschinen, automatisierten Fertigungsanlagen sowie Werkzeugen im Bereich des Rührreibschweißens. Speziell in der herstellenden Industrie und der Autoproduktion habe dieses Verfahren großes Potential, so das Unternehmen.

So hat sich Stirtec mit seinen rund 20 Mitarbeitern hat sich auf Fügetechnologie spezialisiert, die insbesondere in der Autoindustrie für die Produktion und Sicherheit von Antriebssträngen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen von Bedeutung ist. Auch können die Anlagen des Herstellers unterschiedliche Metalle besonders gut miteinander verschweißen - etwa für Wannen für Akkus von Elektrofahrzeugen.

Geld aus US-Großauftrag soll in Ausbau der Kapazitäten fließen

Den kürzlich gewonnenen großen Auftrag eines amerikanischen Automobilzulieferers will Geschäftsführer Roland Rathner für Entwicklungsaktivitäten und den Ausbau der Fertigungskapazitäten verwenden. Der kürzlich gewonnene Auftrag aus den USA umfasst die Lieferung einer mehrfach verketteten Komponentenfertigungsanlage, die es ermöglicht, Batteriegehäuse für Elektro- und Hybridfahrzeuge mit höchster Zuverlässigkeit, Gasdichtheit und Crashfestigkeit herzustellen.

"Exportquote von fast 100 Prozent"

"Unsere Exportquote beträgt fast 100 Prozent. Bei den europäischen Premium-Fahrzeugherstellern wie Daimler & Co. ist dieses Fügeverfahren bereits erprobt. Mit einigen der führenden europäischen Automobilzulieferer arbeiten wir an der Serieneinführung dieser zukunftsweisenden Technologie", so Rathner.

Die Stirtec hat laut eigenen Angaben den Sprung vom Start-up zum weltweiten Technologieführer geschafft. Man will die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit in- und ausländischen Universitäten und internationalen Forschungsinstituten in den kommenden Jahren weiter ausbauen. "Wir suchen noch motivierte, technikbegeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagt Rathner. (red mit apa)