Förderungen : Steiermark will mit mehr Geld für Forschung die Konjunktur anschieben

Die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) will mit einigen Schwerpunkten 2018 den konjunkturellen Aufwärtstrend befeuern. Dabei gehe es u.a. um die Stärkung der Regionen mit Ausbau von Breitband und Förderung von Kleinfirmen. Weiters solle "die absolute Stärke" der Steiermark, Forschung und Entwicklung, ausgebaut werden, hieß es in einem Pressegespräch in Graz.

Gesamt stünden im Jahr 2018 rund 54 Mio. Euro für Förderungsmaßnahmen für Unternehmen zur Verfügung. Das Umfeld sei derzeit günstig: "Die Arbeitslosenzahlen sinken in der Steiermark seit Juli 2016 kontinuierlich und am stärksten von allen Bundesländer - 2017 um 9,5 Prozent. Wir haben eine sehr gute Ausgangslage, eine sehr gute Stimmung", sagte die Landesrätin. 2018 werde man zum ersten Mal über 500.000 unselbstständig Beschäftigte im Lande haben, genauer gesagt rund 507.000. "Wir rechnen heuer zusammen mit den Selbstständigen mit rund 576.000 Erwerbstätigen", so Eibinger-Miedl.

Drei Schwerpunkte

Die Landesrätin nannte drei Schwerpunkte: "Einerseits die Regionen zu stärken, in der Digitalisierung sind wir mitten drin, und es geht darum, die Steiermark zum Gewinnerland zu machen, und unsere absolute Stärke, nämlich den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation weiter ausbauen", so Eibinger-Miedl, die auf die österreichweite Spitzen-F&E-Quote von 5,14 Prozent verwies, was auch im EU-Vergleich der Regionen einen vorderen Platz bedeute.

Schwerpunkt: Regionen stärken

"Wenn Menschen in der Region einen Job haben, wollen sie auch in der Region leben. Wir haben bereits 30 Impulszentren in allen Regionen, an 16 ist die landeseigene Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft beteiligt. In den kommenden zwei Jahren wollen wir uns darauf konzentrieren, die Impulszentren in Leoben, Lebring, Niklasdorf und im Grazer Westen auszubauen. In diesen sind 240 Unternehmen mit 2.500 Mitarbeitern eingemietet, die Auslastung ist mit 96 Prozent konstant hoch", so die Landesrätin.

In der sogenannten "Nahversorgerförderung lebensnah" wurden im vergangenen Jahr rund 2.000 Betriebe - "vom Tischler bis zum Krematorium" - unterstützt. Die 1,7 Mio. Euro Fördersumme haben 8,8 Mio. Euro an Gesamtinvestitionen ausgelöst. Die Förderung gelte für Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten. Für 2018 werde die Summe mindestens so hoch sein, hieß es am Mittwoch.

Im zweiten Schwerpunktbereich Digitalisierung setze man auf die landeseigene Breitbandgesellschaft. Hier habe es einen Paradigmenwechsel gegeben, so Eibinger Miedl: "Bisher waren es die Gemeinden, die Breitband mit den Providern ausbauten. Wir wollen regionale Masterpläne haben. Versorgung mit schnellen Internet zählt für uns mittlerweile zur Daseinsvorsorge wie früher der Kanalausbau." Derzeit laufe das Genehmigungsverfahren in Brüssel, man hoffe in der zweiten Hälfte 2018 tätig werden zu können. Die letzte Breitband-Milliarde der Bundesregierung werde als nicht ausreichend erachtet. Alleine der Hochleistungs-Glasfaserausbau in der ganzen Steiermark dürfte eine Mrd. Euro erfordern, hieß es seitens der Landes-Experten.

Im dritten Schwerpunktbereich gehe es um Forschung, Entwicklung und Innovation. Im Feld Mikroelektronik habe man zusammen mit Kärnten "Silicon Alps" mit über 80 Mitgliedsbetrieben ins Leben gerufen. "Der nächste große Schritt heißt Silicon Austria Labs zusammen mit Kärnten, Oberösterreich, der Industrie und dem Bund, und das Headquarter wird in Graz sein. Das bedeutet rund 200 direkte und hochwertige Forschungsarbeitsplätze, so werden wir auch international sichtbar", sagte die ÖVP-Politikerin.

Weiters seien 25 von 44 Kompetenzzentren in Österreich in der Steiermark angesiedelt. "Wir haben zwölf neue Konsortien mit steirischer Beteiligung eingereicht, die Entscheidung fällt im Juni", so die Landesrätin, die betonte, dass man auch bei Clustern an der Steiermark nicht vorbeikomme. Man wolle Impulszentren vor allem an den Hochschulen neu etablieren. Neben dem schon an der Med-Uni Graz etablierten Zentrum für Wissens- und Technologietransfer (ZWT) gebe es nun ein weiteres. Im Herbst erfolge der Baustart für ein weiteres Zentrum an der Karl-Franzens-Uni Graz, dort werde man sich mit "Gesundes Altern und Demografischer Wandel" befassen. Gebaut werde von der BIG, die Kosten belaufen sich auf zwölf Mio. Euro gesamt, vier Mio. Euro steuere das Land bei. (apa/red)