Hintergrund : Stationen der deutschen Bergbaugeschichte im Überblick

16. Jahrhundert: Anfänge des Stollenbergbaus im Ruhrgebiet. Die Stollen werden an der Ruhr waagerecht in den Berg getrieben, um Kohle abbauen zu können.

1834: Dem Industriellen Franz Haniel gelingt auf der Zeche Franz in Essen der Bau eines Tiefschachts. Das Datum gilt als Geburtsstunde der Industrialisierung des Ruhrgebiets.

1889: Rund 90.000 Bergarbeiter an der Ruhr streiken für höhere Löhne, den Achtstundentag und besseren Arbeitsschutz. Es ist der größte Streik in Deutschland im 19. Jahrhundert.

1946: Beim schwersten Unglück in der deutschen Bergbaugeschichte sterben auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 in Bergkamen-Weddinghofen bei Dortmund 408 Männer. Ein Funke hatte ein Luft-Methangasgemisch entzündet und eine Kohlenstaubexplosion ausgelöst.

1951: Die Beneluxstaaten, Frankreich, Italien und Deutschland unterzeichnen den Vertrag über die Montanunion. Kohle und Stahl werden damit zur Keimzelle der europäischen Einigung.

1959: Die Kohlekrise beginnt. Die Zeche Friedrich Thyssen 4/8 in Duisburg wird als erste Großschachtanlage stillgelegt.

1968: Um einen geordnete Rückzug des Bergbaus organisieren zu können, schließen sich die Zechengesellschaften zur Ruhrkohle AG zusammen. Mit dem 1975 eingeführten "Kohlepfennig", einem Zuschlag auf die Stromrechnung, müssen sich alle Haushalte an den Kosten des Bergbaus beteiligen. Seit 1996 wird die Kohle aus Steuereinnahmen subventioniert.

2007: Der Bund, die Kohleländer Nordrhein-Westfalen und Saarland, die RAG und die Gewerkschaft verständigen sich auf die Einstellung des Steinkohlenbergbaus Ende 2018.

2012: An der Saar wird die letzte Zeche geschlossen.

2018: Mit der Schließung der Zechen Prosper-Haniel in Bottrop und Ibbenbüren im Münsterland endet der Steinkohlebergbau in Deutschland.

(dpa/apa/red)