Aluminium : Starkes Halbjahr: Amag schraubt die Prognose für 2016 nach oben

Der Aluminiumkonzern Amag hat ein sehr gutes erstes Halbjahr hingelegt und erhöht für das Gesamtjahr 2016 den Ausblick. Im ersten Halbjahr insgesamt wie auch im zweiten Quartal im speziellen hat Amag mehr verkauft und gut verdient. Der Werksausbau und die höhere Leistung des neuen Warmwalzwerks haben dazu maßgeblich beigetragen.

Der operative Gewinn (EBIT) stieg im Halbjahresvergleich von 34,3 auf 39,3 Mio. Euro, im Quartalsvergleich von 17,0 auf 23,8 Mio. Euro. Die Prognose für den Jahresgewinn vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird von bisher 110 bis 125 Mio. Euro auf 120 bis 130 Mio. Euro angehoben.

Die Absatzmenge erreichte den Rekordwert von 206.300 Tonnen (1. Halbjahr 2015: 192.500 Tonnen). Allerdings lastet weiterhin der niedrige Aluminiumpreis auf der Branche, was zu einem Umsatzrückgang von zwei Prozent auf 461,4 Mio. Euro führte.

Das EBITDA hingegen legte in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres um sieben Prozent auf 73,4 Mio. Euro zu, die EBITDA-Marge erhöhte sich von 14,6 auf 15,9 Prozent. Beachtlich ist der Sprung beim Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 26,6 auf 69,6 Mio. Euro.

Firmenchef Helmut Wieser: Aluminiumboom werde weitergehen

Firmenchef Helmut Wieser gab sich heute bei einer Pressekonferenz zuversichtlich, dass der Aluboom noch lange nicht zu Ende geht. Schon alleine um die Emissionen im Straßenverkehr zu senken sei noch viel mehr Leichtbau notwendig. So würden heute gut 23 Prozent aller Motorhauben aus Alu gefertigt, 2020 sollen es 34 Prozent sein. Bei Kotflügel soll der Anteil von 15 auf 18 Prozent, bei Türen von 7 auf 11 Prozent steigen.

Dazu komme noch der ungebremste Boom in der Luftfahrt. "Wir sind in jedem zivilen Airbus drinnen", so Wieser. Weltweit würden derzeit 1.500 Flugzeuge (mit über 100 Sitzen) gefertigt. Wieser verwies auf den 7-Jahres-Vertrag mit Airbus, mit diesem habe die börsennotierte Austria Metall AG "neue Dimensionen" erreicht. Dazu mehr hier: Amag zieht den bisher größten Liefervertrag mit Airbus an Land >>

Standorterweiterung im Rahmen des Projekts "Amag 2020"

Sehr zufriedenstellend laufe die Standorterweiterung am Stammsitz in Ranshofen (OÖ) im Rahmen des Projektes "Amag 2020". "On Time, on Budget", um das Produktangebote um Formate von mehr als zwei Meter Breite zu erweitern, erklärte er. Auch in der Erhöhung der Mitarbeiterzahl sei der Konzern voll im Plan. 1.725 arbeiten derzeit weltweit für die Oberösterreicher, 150 weitere sollen hinzu kommen.

Während die Wirtschaft klagt, dass das Ausbildungsniveau der Schulabgänger sinke und es in machen Branchen wie der Gastronomie schwer sei, offene Arbeitsplätze zu besetzen, hat Wieser dieses Problem nicht: "Wir haben 100 Technologen in Ranshofen, wir bekommen unsere Leute."

Zum Hintergrund: In der Metallindustrie werden überdurchschnittlich hohe Gehälter gezahlt, der Mindestlohn liegt derzeit bei 1.750 Euro brutto. Im Handel sind es 1.500 Euro, im Hotel- und Gastgewerbe 1.420 Euro.

Zu der Gretchenfrage, wie sich der Stahlpreis entwickelt, meinte Finanzvorstand Gerald Mayer in Wien: "Es kann ihn keiner voraus sagen, aber im Nachhinein wissen immer alle warum er sich genau so entwickelt hat."

Der Aktienkurs der in Wien notierten Amag lag Dienstagmittag unverändert zum Vortag bei 33 Euro. Die Amag gehört zu 52,7 Prozent der B&C Industrieholding, weiterer Großaktionär ist die RLB Oberösterreich Alu Invest mit 16,5 Prozent. (apa/red)