Autoindustrie : Stabiler Umsatz: Fahrzeugbauer Schwarzmüller trotzt der Krise

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Der oberösterreichische Fahrzeugbauer Schwarzmüller mit Sitz in Freinberg (Bezirk Schärding) hat 2020 einen Umsatz von 366 (2019: 364) Mio. Euro erzielt. Dabei wurden mit 8.800 Anhängern und Aufbauten um 641 Stück (7 Prozent) weniger als 2019 verkauft, teilte das Unternehmen mit. 2021 sei ein Umsatz von 400 Mio. Euro budgetiert, das Jahr werde aber wieder stark von der Pandemie geprägt sein.

Die Fahrzeuge für Bau und Infrastruktur, die mit 6.300 Stück 72 Prozent der Produktion ausmachen, seien relativ stabil geblieben. Die Trailer für den Fernverkehr - mit 2.500 Stück oder 28 Prozent in den Büchern - seien jedoch um fast 40 Prozent weggebrochen. Dass dennoch ein Umsatzplus herausschaute, erklärte Geschäftsführer Roland Hartwig mit der generellen Verschiebung zu den hochwertigeren Bau-Fahrzeugen - 2019 waren es 49 Prozent an der Gesamtproduktion - und auch einem Anstieg im Customer-Service-Bereich mit Mietfahrzeugen.

Schwarzmüller hat mitten in der Krise ein Forschungszentrum gegründet

Der Geschäftsführer zeigte sich mit dem Ergebnis im Krisenjahr sehr zufrieden. "Unsere Anstrengungen, die Resilienz des Unternehmens zu steigern, haben gewirkt", betonte er. Der Unternehmensteil Schwarzmüller - ohne die 2020 zugekaufte Hüffermann Transportsysteme - habe 15 Prozent seiner Betriebsleistung eingebüßt, ohne in die roten Zahlen zu rutschen.

Auch mithilfe der Kurzarbeit hielt das Unternehmen die Stammbelegschaft und es gelang strategische Projekte wie das Ausbildungszentrum zu finanzieren. Die Belegschaft sei mit Initiativen wie den automatischen Abstandswesten für die Produktion oder der Betriebsvereinbarung zum Homeoffice auch nach der Pandemie unterstützt worden.

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Zudem gründete Schwarzmüller ein Innovations- und Zukunftszentrum. Aufbauen soll es ab März der bisherige Leiter für Innovation und Technologie bei FACC, Christoph Schöndorfer. Das Zentrum werde außerhalb der hauseigenen Entwicklungsabteilung angesiedelt und soll langfristige Perspektiven aufzeigen, die sich dezidiert nicht an den etablierten Lösungen der Branche orientieren, so Hartwig.

Steigende Marktanteile in Zentraleuropa und auch in Deutschland

Die Schwarzmüller-Gruppe betreibt mit 2.150 Mitarbeitern vier Produktionswerke - in Freinberg, in Zebrak in Tschechien, in Dunaharaszti bei Budapest und in Neustadt/Dosse in Deutschland - und ist in 21 Ländern überwiegend in Zentral-, Südost- und Osteuropa präsent. Man war mit Ende Dezember nach eigenen Angaben Marktführer in Österreich, der Schweiz, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. In Deutschland wurde durch den Zukauf von Hüffermann erstmals die Zehn-Prozent-Marke übersprungen. (apa/red)