Maschinenbau : Sozialplan für Siemens VAI besiegelt

Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat der Siemens VAI mit Sitz in Linz haben am Montag jenen Sozialplan unterschrieben, der den Abbau von rund 290 Jobs abfedern soll. Details über den Inhalt werden nicht veröffentlicht, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Mittwoch. Am meisten sollen 55-Jährige erhalten, die noch zehn Jahre zur Pension hätten, hieß es.

"Der Sozialplan ähnelt jenem des Vorjahres. Der war sehr gut, mehr war nicht drin", so der Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrats, Gerhard Bayer. Weder das Budget noch die genaue Zahl der Betroffenen würden bekannt gegeben. Denn es gebe Pensionierungen und Eigenkündigungen, die nicht unter den Sozialplan fallen. Der Personalabbau, der noch heuer abgeschlossen werden soll, erfasst laut Bericht 198 Personen der Stammmannschaft und knapp 100 aus dem Leasing-Team. Alle Altersgruppen der Belegschaft sind demnach gleich betroffen.

"Kein Lotto-Sechser"

Jüngere und Ältere würden laut OÖN weniger bekommen. Ziel sei eine finanzielle Absicherung über einen gewissen Zeitraum und eine Überbrückungshilfe. "Das ist kein Lotto-Sechser", erklärte Bayer. Gesetzliche Abfertigungsansprüche seien unberührt. Ein Teil der Betroffenen werde in der Stahlstiftung eine Ausbildung machen. Da diese aufgrund vergangener Job-Streichungen "ausgeblutet" sei, habe Siemens VAI zugesichert, diese mit zusätzlichem Geld auszustatten, so der Betriebsratschef.

Gut läuft laut Bayer der Umbau zur neuen Gemeinschaftsfirma mit Mitsubishi Heavy Industries (MHI). Siemens bringt den Metallanlagenbau Anfang 2015 in ein Joint Venture ein, an dem der japanische Konkurrent 55 Prozent hält. Das künftige Unternehmen soll insgesamt 9.000 Beschäftigte haben, rund 8.000 davon aus der VAI.

Der weitere Jobabbau beim Linzer Unternehmen war Anfang August bekannt geworden. Im vergangenen Jahr hatte es eine erste Welle gegeben: Ursprünglich sollten bereits damals 400 der insgesamt 1.600 Beschäftigten ihre Arbeit verlieren, 200 Personen waren schließlich betroffen. (APA)

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