Messen : So steht es um die SPS in Nürnberg

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Die Messe schickt fast täglich Nachrichten zu neuen Hygieneregeln, doch die Realität holt die Verantwortlichen ein. Die Zahl der Covid19-Infizierten steigt rasant – nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nachbarländern Tschechien, Österreich oder in der Schweiz. Das deutsche Robert Koch Institut warnte vor wenigen Tagen vor Großveranstaltungen. Die ersten Aussteller haben deshalb die Reißleine gezogen.

Beckhoff machte den Anfang: „Angesichts dieser (steigende Infektionszahlen) verschärften Situation haben wir uns dazu entschieden, nicht vor Ort auf der SPS in Nürnberg auszustellen. Mit dieser Sicherheitsmaßnahme möchten wir in der aktuellen Situation unserer Verantwortung sowohl unseren Mitarbeitern als auch unseren Kunden gegenüber gerecht werden.“ Die Ostwestfalen setzen auf ihre digitalen Formate.

Auch Siemens wird nicht in Nürnberg vertreten sein. „Die Siemens AG hat entschieden, ihre physische Beteiligung mit einem Messestand in Halle 11 zurückziehen und ausschließlich virtuell an der SPS teilzunehmen. Das bedauern wir sehr. Nach zwei Jahren hatten wir uns auf ein Wiedersehen in Nürnberg gefreut. Dennoch ist es die richtige Entscheidung. Damit kommt die Siemens AG ihrer Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitenden, Kunden und Partnern nach.“

Der Konzern hatte immer eine ganze Halle im Nürnberger-Messezentrum belegt. Auch die Automatisierungsschwergewichte Harting, Phoenix Contact, Pilz, Wago, Weidmüller und Sick sagten ihre Messebeteiligung vor Ort ab. Damit wird die SPS für diese Unternehmen dieses Jahr zum zweiten Mal nur digital stattfinden. „Wir kriegen die Kunden immer schwerer vor die Bildschirme“, kommentierte ein Unternehmensverantwortlicher die Situation gegenüber dieser Redaktion.

Viele Beobachter stellten sich die Frage, wie die Messegesellschaft reagiert. Diese bekräftigte nun, an der Durchführung der Messe festzuhalten. Ob es aber ein Veranstaltungsverbot durch die Behörden geben wird, ist weiter offen, denn immerhin planen die Verantwortlichen der Stadt Nürnberg noch den Christkindlmarkt. Dieser soll regulär stattfinden.

Dazu kommen politische Diskussionen in Deutschland. Die sich bildende, neue Bundesregierung mit SPD, Grünen und den Liberalen von der FDP wird sich wohl kaum für Veranstaltungsverbote aussprechen.