Strategie : SMS Group leidet unter zurückhaltenden Investitionen

Der Auftragseingang ging im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 3,167 Milliarden Euro, 2013 waren es noch Aufträge im Wert von 3,309 Milliarden Euro. Der Umsatz lag mit 3,406 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Vor allem die Aufwendungen für die Restrukturierung der SMS Group hätten das Ergebnis 2014 belastet.

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Im Unternehmensbereich SMS Siemag (einschließlich Paul Wurth) reduzierte sich der Auftragseingang um 92 Millionen Euro, auch im Unternehmensbereich SMS Meer lag der Auftragseingang mit 1,050 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Die Gruppe Elexis trug mit 175 Millionen Euro (Vorjahr: 181 Millionen Euro) zum Auftragseingang bei.

Europa inklusive Russland und der Ukraine ist im Auftragseingang um zwei Prozent gewachsen, während der asiatische Markt eingebrochen ist - 2013 waren hier 45 Prozent der Aufträge, im letzten Geschäftsjahr nur noch 24 Prozent erreicht worden. Der Bereich Nord- und Südamerika ist von 25 auf 43 Prozent gewachsen, Afrika von einem auf zwei Prozent. Aufgrund des geringeren Auftragseingangs lag auch der Auftragsbestand in Höhe von 4,613 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert (2013: 4,997 Milliarden Euro).

Ausblick

"Noch zu Beginn dieses Jahres hatten wir, aufgrund der von unseren Kunden erhofften Bodenbildung des Stahlmarktes, positive Auswirkungen auf unser Geschäft erwartet. Aufgrund der weltweit vorhandenen Überkapazitäten sind unsere Kunden aber weiter zurückhaltend bei Investitionen in neue Anlagen. Zusätzlich belasten die weiter anhaltenden politischen Unsicherheiten in den für uns wichtigen Absatzmärkten Russland und Ukraine das Geschäft. Wir sehen weiterhin großes Potenzial bei Modernisierungen hin zu energieeffizienter und umweltorientierter Anlagentechnik sowie im gesamten Feld der Serviceleistungen. Insgesamt erfordert die Marktlage aber eine Konsolidierung und Reduzierung der Kapazitäten", erklärt Burkhard Dahmen, Sprecher der SMS-Geschäftsführung.

"Ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm mit weiteren Prozessverbesserungen ist in der Umsetzung. Am Ausbau unserer Wachstumsfelder Modernisierung, Elektrik und Automation, Service sowie Energie- und Umwelttechnik werden wir festhalten", so Dahmen.

Nach der 1999 erfolgten Übernahme der Mannesmann Demag Metallurgie-Sparte und der Formierung der SMS group im Jahr 2000 wuchsen die Unternehmensbereiche SMS Siemag und SMS Meer zunehmend zusammen. Ab August diesen Jahres wird das Spektrum der Hütten- und Walzwerkstechnik und das der Rohr-, Profil- und Schmiedetechnik zur SMS Group GmbH verschmolzen. Die neue Gesellschaft wird mit einer gemeinsamen Geschäftsführung und zehn weltweit tätigen Geschäftsbereichen auftreten.

Marktlage

Wie auch im Vorjahr wäre das Marktumfeld für den metallurgischen Anlagen- und Maschinenbau schwierig gewesen und gekennzeichnet durch eine niedrige Investitionsbereitschaft der Stahlproduzenten. Der Wettbewerb um den Erhalt der wenigen Großprojekte wäre intensiv gewesen und führte so zu spürbarem Preisdruck für die Anlagenbauer. Die erhoffte Erholung des Marktes hätte sich nicht eingestellt, so die Informationen der Gruppe.

Positive Impulse wären vornehmlich aus dem nordamerikanischen Raum gekommen. Dort sei aufgrund des Nachholbedarfs bei der Modernisierung veralteter Anlagen und der insgesamt zu beobachtenden "Re-Industrialisierung" Investitionspotenzial vorhanden. Konsolidierungsbemühungen im chinesischen Markt führten zu reduzierten Produktionszuwächsen. Deshalb erwarte die SMS group in China einen Rückgang beim Geschäft mit neuen Anlagen. In Indien erwarte die Gruppe nach dem erfolgten Amtsantritt der neuen Regierung die Umsetzung der angekündigten hohen Investitionen zum Ausbau der indischen Stahlindustrie.