Standort : Slowenien könnte für nicht bestätigtes Magna-Werk Landbesitzer enteignen

Das Gesetz für eine "strategische Entwicklungszone von nationaler Bedeutung" in der Gemeinde Hoce-Slivnica soll per Eilverfahren vom Parlament bestätigt werden. Die Regierung will sich laut Medienberichten mit der Entwicklung der 100 Hektar großen Industriezone beeilen, um potenziellen Konkurrenz aus anderen Ländern vorzukommen. Der Gesetzesvorschlag sieht auch vor, dass Landbesitzer, die ihr Land nicht verkaufen möchten, auch enteignet werden könnten.

"Potenzielle strategische Investitionen würden neue Arbeitsplätze bringen. Wir erwarten positive Auswirkungen auch in anderen Bereichen", teilte die Regierung via Twitter mit. Offizielle Bestätigung, dass Magna tatsächlich an einer Investition in Slowenien interessiert ist, gab es allerdings bisher von keiner Seite - weder vom Grazer Autozulieferer noch von den slowenischen Behörden. Laut informellen Informationen der Tageszeitung "Vecer" sollte im Dezember eine Absichtserklärung mit Magna unterzeichnet werden.

Seit einiger Zeit wird in Slowenien darüber spekuliert, dass der Autozulieferer südlich von Maribor eine Lackieranlage planen soll. Die Gerüchte bekamen zusätzliche Nahrung durch die Tatsache, dass Magna im Oktober ein Tochterunternehmen in Slowenien gegründet hat.

Das 100 Hektar große Gelände, auf dem die Industriezone errichtet wird, hat gute Verkehrsverbindungen. Es liegt in unmittelbarer Nähe des Flughafens und der Bahn sowie am Knotenpunkt wichtiger Autobahnen, die Wien, Budapest, Zagreb und Ljubljana verbinden. Der Standort soll bis Juli 2017 bereit für den Bau sein. (apa)