Großprojekte : Slowenien baut Bahnverbindung zum Hafen Koper stark aus

as slowenische Parlament hat im Eilverfahren das Gesetz zum Bau einer neuen leistungsstarken Bahnverbindung zwischen dem Adria-Hafen Koper und dem Hinterland verabschiedet. Die Opposition warnte vor möglichen Problemen wegen der vorgesehenen Mitfinanzierung durch andere Länder. Sie kritisierte, dass das größte Infrastrukturprojekt im Land in Eile festgelegt wurde.

Direkte Konkurrenz für die "Baltisch-Adriatische Achse"

Das Projekt dürfte mit der Baltisch-Adriatischen Achse konkurrieren, die von der EU gefördert wird und vom Baltikum, das heißt von Danzig, über Österreich nach Triest und bis Ravenna führt.

Die Baukosten der 27 Kilometer langen neuen Verbindung zum Hafen Koper werden mit rund einer Milliarde Euro beziffert. Den Großteil der Investition soll Slowenien tragen, möglich ist eine finanzielle Beteiligung eines oder mehrerer Länder, die den slowenischen Hafen nützen. Darüber hinaus soll die Investition mit EU-Fördermitteln und Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) finanziert werden.

Mit dem Gesetz wird die Zweckgesellschaft "2TDK", die vom Staat eigens dafür gegründet wurde, als Investor und Verwalter der Strecke festgelegt. Andere Länder würden durch ihre Investition eine Beteiligung in diesem Unternehmen bekommen.

Opposition kritisiert, dass zu viele Fragen offen bleiben

Bisher erklärte sich Ungarn bereit, an der Investition finanziell teilzunehmen. Das Nachbarland würde 200 Mio. Euro beisteuern, berichteten Medien. Nach Angaben des slowenischen Infrastrukturministers Peter Gaspersic spricht man darüber auch mit der Slowakei und Tschechien.

Die Opposition kritisierte, dass es zu viele offene Fragen in Bezug auf die Kooperation mit Ungarn gebe. Laut Kritikern müsste Slowenien die neue Bahnverbindung ohne andere Länder aus dem Hinterland finanzieren, um die Kontrolle über die strategisch wichtige Infrastruktur nicht aus der Hand zu geben. Außerdem wird befürchtet, dass ausländische Investoren als Gegenleistung Anteile an dem einzigen slowenischen Hafen oder in der staatlichen Bahngesellschaft fordern könnten. (apa/red)

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