CloudFlow : Simulationssoftware als Cloud-Lösung mit Pay-per-Use flexibel nutzen

Innerhalb der Materialverarbeitung ist das Gebiet der Polymer-Extrusion ein Spezialgebiet. Eine feste oder dickflüssige Plastikmasse wird erhitzt und verflüssigt und unter Druck kontinuierlich durch die formgebende Öffnung einer Düse in die gewünschte Form gepresst. Auf diese Weise werden Alltagsgegenstände wie Folien und Rohre hergestellt. Die Anfertigung der hierfür benötigten Düsen ist zeitaufwendig und teuer. Spezielle Software, sowohl für die Simulation von Flüssigkeiten als auch für die Simulation von festen Strukturen, muss nicht nur aufwendig miteinander verknüpft, sondern erstmal angeschafft werden.

Auf der neu entwickelten CloudFlow-Plattform wird sämtliche notwendige Spezialsoftware automatisch miteinander verbunden. Der Datenaustausch zwischen den beiden Simulationsprogrammen wird durch das Verknüpfen zweier Cloud-Lösungen vereinfacht und beschleunigt den Arbeitsprozess.

Die benötigte Spezialsoftware wird online auf der CloudFlow-Plattform zur Verfügung gestellt. Geschäftsmodelle wie Pay-per-Use ermöglichen die flexible Nutzung durch den Anwender. Die im Hintergrund laufenden Server stellen eine sehr hohe Rechenleistung zur Verfügung. Die Anschaffung teurer Hardware sowie die aufwendige Installation und Lizenzierung auf lokalen Rechnern auf Kundenseite ist somit überflüssig. Dadurch ergeben sich Einsparungen in Rohmaterialien, Zeit und Energie.

„Vor allem kleinere Unternehmen können sich den Einsatz von teurer Ingenieursoftware oftmals nicht leisten“, erklärt Professor André Stork vom Fraunhofer IGD, Koordinator von CloudFlow. „Kleine Ingenieurbüros haben an manchen Speziallösungen nur selten Bedarf, die Anschaffung der Software rentiert sich also nicht. Entsprechende Aufträge geben sie deshalb entweder an Spezialisten weiter oder nehmen sie gar nicht erst an.“

Die EMO Extrusion Molding GmbH, ein österreichischer CloudFlow-Partner, profitiert bereits von dieser Möglichkeit. EMO ist als Werkzeugbauer spezialisiert auf die Fertigung von Breitschlitzdüsen zur Folien- und Plattenextrusion und kann durch die verbesserten Arbeitsprozesse kostengünstige Produkte mit höherer Qualität anbieten.

Auch INO, ein deutsches Ingenieurbüro für numerische Optimierungsmethoden, das die Simulation und Optimierung der Breitschlitzdüsen durchgeführt hat, kann durch die schnelleren Berechnungszeiten durch das HPC-Cluster in Zukunft mehr Kunden bedienen und neue Simulationsmöglichkeiten anbieten.

Auch unabhängige Software-Anbieter wie die DHCAE Tools GmbH profitieren von CloudFlow. Die zur Verfügung stehenden CloudFlow-Server stellen sehr hohe Rechenleistungen zur Lösung komplexer Aufgaben bereit. Große Rechenprobleme können durch High Performance Computing (HPC) in kürzester Zeit gelöst werden.

Technologiedemonstration auf der Hannover Messe Industrie 2017, Halle 3, Stand E02