Atomkraft : Siemens und Areva wollen mehr Geld wegen Problem-AKW

Das deutsch-französische Siemens-Areva-Konsortium hat seine milliardenschweren Forderungen an den finnischen AKW-Betreiber TVO wegen der Verzögerungen beim Bau eines neuen Reaktors erhöht. Areva und Siemens verlangten nun 3,52 Mrd. Euro, teilt der Versorger in Helsinki mit. Das seien um rund 100 Mio. Euro mehr als zuletzt gefordert.

AKW-Bau sollte ein weltweites Vorzeigeprojekt werden

TVO, ebenfalls ein Konsortium, verlangt im Gegenzug 2,6 Mrd. Euro von Siemens und Areva. Die Parteien machen sich gegenseitig für die Probleme bei dem Reaktor-Projekt verantwortlich. Der Fall wird vor dem internationalen Schiedsgerichtshof für Handelsstreitigkeiten verhandelt und wird sich voraussichtlich noch Jahre hinziehen.

Hintergrund ist der geplante Bau eines dritten Blocks für das finnische Atomkraftwerk Olkiluoto, den Areva in Zusammenarbeit mit Siemens errichten soll. Das Projekt zieht sich seit langem hin. Die Inbetriebnahme hinkt schon Jahre hinter dem offiziellen Zeitplan hinterher. Gleichzeitig laufen die Kosten für das Kernkraftwerk immer weiter aus dem Ruder. (reuters/apa/red)