Elektroindustrie : Siemens Österreich steuert den Konzern jetzt auch in Polen und Tschechien

Der Umsatz der Siemens Aktiengesellschaft Österreich ist im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 gesunken. Laut der vor wenigen Tagen im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" veröffentlichen UGB-Bilanz gingen die Erlöse von 3,1 auf 2,5 Mrd. Euro zurück.

Siemens Österreich: 10.700 Mitarbeiter, fünf Werke

Siemens hatte zum Bilanzstichtag am 30. September 2018 österreichweit 10.700 Mitarbeiter. Das ist ein gegenüber dem Vorjahr unveränderter Personalstand. Siemens betreibt in Österreich fünf Werke, zwei in Wien und je eines in Graz, Weiz und Linz.

Zu den wesentlichen Auftragseingängen zählten das Projekt Smart Meter der Wiener Netze; neue Züge für die ÖBB, die Tschechische Bahn (CD) und für Israel sowie zwei Aufträge zur Erweiterung von Gaskraftwerken in Argentinien. Im Bereich Gebäudetechnik wurden beispielsweise die Felsentherme in Bad Gastein und die Römertherme in Bad Kleinkirchheim modernisiert.

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Steuerung des Konzerns in 21 Ländern - jetzt auch in Polen und Tschechien

Die Siemens AG Österreich ist auch die Osteuropa-Zentrale des Konzerns und steuert die Aktivitäten in insgesamt 21 Ländern Zentral- und Osteuropas. Im April 2019 kamen Polen und Tschechien neu dazu. Weltweit erhöhte Siemens die Mitarbeiterzahl 2017/18 um 7.000. Insgesamt arbeiteten im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 379.000 Menschen bei Siemens.

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Ausgliederung als Grund für das Umsatzminus

Der Rückgang ergibt sich durch eine Ausgliederung der Division Mobility in eine eigene GmbH, wie es von Siemens Österreich zur APA hieß.

Konkret ist die Mobilitätssparte nur mit ihren ersten drei Quartalszahlen (von Oktober 2017 bis Juni 2018) in den Ergebnissen der Siemens AG Österreich inkludiert. Seit Juli weist Siemens Mobility Zahlen ihre Geschäftszahlen getrennt aus.

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Rechnet man alle Siemens-Aktivitäten in Österreich zusammen - neben der Siemens Mobility GmbH sind das etwa Trench Austria in Leonding oder die Softwareschmiede ETM Eisenstadt - kommt der deutsche Technologiekonzern hierzulande auf 3,3 Mrd. Euro Umsatz. Das Minus von 3 Prozent begründet das Unternehmen mit Abrechnungszeitpunkten von Großprojekten.

Das Betriebsergebnis sank von 191,3 auf 20,9 Mio. Euro. Zurückzuführen sei die Veränderung insbesondere auf die Ausgliederung der Division Mobility, weiters seien Rückstellungen gebildet und im Unterschied zum Vorjahr keine positiven Einmaleffekte realisiert worden, hieß es zur APA.

In der im Amtsblatt veröffentlichen Bilanz weist das Unternehmen zusätzliche 128,2 Mio. Euro an Erträgen aus Beteiligungen aus. Unterm Strich nach Steuern steht ein Jahresgewinn von 142,8 Mio. Euro, nach 357,5 Mio. Euro 2016/17. (red mit apa)