Personalia : Siemens-Manager wird Chef der angeschlagenen Schenker Rail

Der angeschlagene Schienen-Güterverkehr der Deutschen Bahn soll vom Siemens-Manager Jürgen Wilder wieder in Fahrt gebracht werden. Wilder war bei Siemens für die Hochgeschwindigkeits-, Intercity- und Regionalzüge sowie Lokomotiven verantwortlich. Er hatte seinen Posten 2013 angetreten, nachdem sein Vorgänger wegen Probleme und jahrelanger Lieferverzögerungen für ICE-3-Velaro-Züge für die Deutsche Bahn gehen musste.

Die Güterbahn (DB Schenker Rail) steckt seit Jahren in einer Krise, die sich zuletzt noch verschärft hat. Eine Projektgruppe "Zukunft Bahn" sucht derzeit nicht nur bei der Güterbahn, sondern auch in anderen Sparten wie dem Personenverkehr nach Lösungen, um die wegbrechenden Gewinne des Konzerns zu stoppen. Beteiligt ist auch die Unternehmensberatung McKinsey. Zuvor waren bereits große Teile des Vorstands ausgetauscht worden, auch der bisherige Güterbahn-Chef Alexander Hedderich musste gehen. Nach Angaben aus Konzernkreisen peilt die Deutsche Bahn im Zuge des Sanierungskurses den Abbau tausender Arbeitsplätze an. Allein bei der Güterbahn ist demnach die Streichung von bis zu 5.000 Arbeitsplätzen im Gespräch. Die Sparte leidet unter Unpünktlichkeit und wachsender privater Konkurrenz.

Anfang November wird sich der Bahn-Aufsichtsrat in einer Sondersitzung mit den Problemen befassen. Im Dezember sollen dann Entscheidungen folgen. Inwieweit Wilder darauf noch Einfluss nehmen kann, ist offen. (apa/Reuters)