Windkraft : Siemens Gamesa streicht 600 Arbeitsplätze

Siemens Gamesa, die spanische Windkraft-Tochter von Siemens, will angesichts des anhaltenden Preisdrucks in den nächsten zwei Jahren weltweit weitere 600 Arbeitsplätze in der Verwaltung streichen. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern hätten begonnen, teilte Siemens Gamesa mit.

Das Unternehmen müsse wettbewerbsfähiger werden, da der Preisdruck in der Branche zumindest kurzfristig anhalte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende September) verdoppelte sich der Nettogewinn zwar auf 140 Mio. Euro, die um Sondereffekte bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) landete aber mit 7,1 Prozent wie befürchtet am unteren Ende der eigenen Erwartungen.

Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 10,2 Mrd. Euro, erwartet hatte Siemens Gamesa zuletzt 10,0 bis 10,5 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand summierte sich Ende September auf einen Rekordwert von 25,5 Mrd. Euro, weil vor allem mehr Orders für Windräder auf hoher See hereinkamen.

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Konzernchef Tacke: Auch kommendes Jahr wird schwierig

Für das neue Geschäftsjahr macht sich Vorstandschef Markus Tacke auf weiter sinkende Renditen gefasst. 2019/20 werde "ein Übergangsjahr", erklärte Siemens Gamesa. Die Ebit-Marge werde zwischen 5,5 und 7,0 Prozent liegen, bei Umsätzen von 10,2 bis 10,6 Mrd. Euro. Besser werden soll es erst zwei Jahre später: Ab 2021/22 peile Siemens Gamesa eine Ebit-Marge von acht bis zehn Prozent an - die hatte Tacke bisher schon für das laufende Jahr in Aussicht gestellt.

Nicht der erste Stellenabbau heuer

Erst im September hatte das Unternehmen den Abbau von bis zu 600 Stellen in Dänemark angekündigt. Die Übernahme von Teilen des insolventen Rivalen Senvion - darunter die Produktion von Rotorblättern in Portugal - hatte Ängste vor weiteren Kürzungen in den eigenen Werken in Spanien geschürt. Gamesa erklärte aber, damit verringere man die Abhängigkeit von Zulieferern in Asien. (reuters/apa/red)