Energieindustrie : Siemens Energy hat den Dax erreicht

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Siemens Energy rückt in die Topliga der Deutschen Börse auf. Das entschied der Börsenbetreiber in Frankfurt. Das erst im vorigen Jahr von Siemens abgespaltene Münchner Energietechnik-Unternehmen ersetzt im Deutschen Aktienindex Dax den Hamburger Konsumgüter- und Kosmetikhersteller Beiersdorf, der Ende 2008 in den Dax aufgestiegen war.

Siemens Energy streicht Jobs - keine großen Auswirkungen in Österreich erwartet

Die frühere Kraftwerksparte von Siemens betreibt in Österreich drei große Standorte in Linz, Weiz und Leonding und beschäftigt hierzulande rund 2.400 Mitarbeiter. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 90.000 Menschen.

Auf der gesamten Konzernebene gab Siemens Energy Anfang Februar den Abbau weiterer Arbeitsplätze bekannt. Demnach sollen 7.800 Stellen bei der Sparte "Gas and Power" gestrichen werden, davon 3.000 in Deutschland. Details dazu hier >>

An den Standorten von Siemens Energy in Österreich sei bei diesem Stellenabbau allerdings nur mit "überschaubaren Auswirkungen" zu rechnen, hieß es aus Unternehmenskreisen auf Anfrage von INDUSTRIEMAGAZIN.at. Der Grund: Die Standorte in Österreich liefern Technologien wie etwa Transformatoren, die auch beim Umbau des Energiesystems weiterhin gefragt bleiben.

Neusortierung des Dax erfolgt bis zum 22. März

Zuletzt war der wichtigste deutsche Börsenindex im vorigen Sommer neu sortiert worden. Damals übernahm der internationale Essenlieferdienst Delivery Hero im Leitindex den Platz des Zahlungsdienstleisters Wirecard, der nach einem milliardenschweren Bilanzskandal insolvent ist.

Die Umsetzung der jüngsten Änderungen erfolgt zum Montag, 22. März. Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.

Die nächste Dax-Neuordnung steht bereits in rund sechs Monaten an. Dann wird der Leitindex von bisher 30 auf 40 Werte erweitert. Chancen auf den Dax-Aufstieg waren auch dem Kochboxen-Lieferanten Hellofresh eingeräumt worden. Experten zufolge dürfte das Unternehmen wohl nur deshalb an der Aufnahme in die erste Börsenliga vorbeigeschrammt sein, weil es seine Jahreszahlen nicht bereits Ende Februar vorgelegt hat.

Eine der verschärften neuen Börsenregeln besagt nämlich seit Ende 2020, dass ein Dax-Kandidat zwei Jahre in Folge ein positives operatives Ergebnis (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, Ebitda) vorweisen muss. Hellofresh hat das laut den am 2. März vorgelegten Jahreszahlen zwar geschafft, doch für die Deutsche Börse dürfte der abgeschlossene Monat Februar Grundlage ihrer Überprüfungen gewesen sein. (dpa/apa/red)

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