Zugsparte : Siemens-Alstom-Fusion: Die australische Wettbewerbsbehörde hat Bedenken

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Siemens muss um die Fusion seiner Zug-Sparte mit dem französischen Rivalen Alstom zum größten europäischen Verkehrstechnik-Konzern bangen. Die EU-Kommission meldete im Juli Bedenken gegen die Übernahme von Alstom durch den Münchner Industriekonzern an und kündigte eine vertiefte Prüfung an. Der chinesische Bahnriese CRRC sei "kein aussichtsreicher Konkurrent", so die EU-Kommission.

Jetzt hat auch die australische Wettbewerbsbehörde ACCC hat Bedenken wegen der geplanten Fusion des französischen TGV-Herstellers Alstom mit der Zugsparte von Siemens geäußert. Nach einer ersten Bewertung könnte diese den Wettbewerb mindern und so möglicherweise zu höheren Preisen, schlechterem Service und weniger Innovation führen, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Mit einer endgültigen Entscheidung aus Canberra wird am 29. November gerechnet.

Der französische Zughersteller Alstom und der deutsche Technologiekonzern Siemens wollen sich bei der geplanten Fusion im Bahngeschäft von neuen Kartellbedenken nicht beirren lassen. Die Zusammenlegung von Alstom mit der Zugsparte von Siemens solle wie geplant im ersten Halbjahr 2019 vonstattengehen, teilten die Partner am Donnerstag gemeinsam mit.

Siemens und Alstom hatten die Zusammenlegung im September 2017 bekanntgegeben. Durch sie soll der zweitgrößte Zugbauer der Welt entstehen und der größte Hersteller von Signaltechnik. Siemens hält die Mehrheit an dem zusammengelegten Unternehmen. Siemens bringt 30.500 Mitarbeiter und einen Umsatz von 8,1 Mrd. Euro in die neue Firma mit. Nach der Fusion soll Siemens Alstom 65.000 Mitarbeiter sowie einen Umsatz von 15,6 Mrd. Euro haben. Weltgrößter Zugbauer bleibt nach der Fusion das chinesische Unternehmen CRRC mit einem rund doppelt so hohen Umsatz.