Bahn : Schweizer Bahnen sparen Strom - mit weniger überheizten Zügen

Die Schweizer Bahnen (SBB) wollen Strom sparen. Sie senken daher in einem Versuch die Raumtemperatur in einigen Zügen der Zürcher S-Bahn von 22 auf 20 Grad. Der Test startet am 9. Jänner und dauert bis 4. Februar. Die Wagen des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) werden mit Flyern gekennzeichnet.

Keine gnadenlos überheizten Züge mehr

Noch sind die Wagen der Zürcher S-Bahn im Winter auf 22 Grad eingestellt - zwei Grad mehr als von Energie Schweiz für das Wohnzimmer empfohlen wird, wie die SBB am Montag mitteilten. Um zu erfahren, ob die Reisenden auch mit einer leicht tieferen Temperatur komfortabel reisen, werden sie sowohl in den wärmeren als auch in den kälteren Wagen befragt. Zudem können sie sich hier im Internet dazu äußern.

Großes Einsparungspotential

Sollte der Versuch positiv verlaufen, verspricht sich die SBB größere Stromeinsparungen. Würde beispielsweise in allen über hundert Fahrzeugen der ersten Generation der Zürcher S-Bahn die Temperatur auf 20 Grad eingestellt, könnten laut SBB jährlich 1,6 Gigawattstunden eingespart werden - das entspricht dem Stromverbrauch von rund 400 Haushalten. Wird die Temperatur bei sämtlichen Fahrzeugen der S-Bahn des ZVV gesenkt, geht es um die Einsparung von 3,7 Gigawattstunden. Das entspricht laut SBB etwa dem Verbrauch einer 2.200-Einwohner-Gemeinde.

Die Temperatur in den Zügen der ÖBB wird von der Außentemperatur abhängig geregelt, standardmäßig beträgt sie ebenfalls 22 Grad. "Auf Wunsch der Reisenden kann sie um einige Grad nach oben oder nach unten variiert werden", sagte ÖBB-Sprecher Roman Haslinger. In älteren Garnituren ist in Schlaf-, Liege- und Sitzwagen die Temperatur pro Abteil noch um einige Grad von den Fahrgästen selbst steuerbar. (sda/APA/red)