Autoindustrie : Schwarzmüller: Mit rechtzeitigem Umbau Verluste eingebremst

Der Umsatz beim oberösterreichischen Fahrzeugbauer Schwarzmüller mit Zentrale in Freinberg (Bezirk Schärding) ist im vergangenen Jahr von 378 auf 364 Mio. Euro gesunken. Hauptverantwortlich sei der Einbruch im Segment Fernverkehr, auf den die Schwäche verschiedener Industriebranchen in Deutschland durchgeschlagen hätte, teilte das Unternehmen mit.

Bausegment und Infrastruktur überholen erstmals den Fernverkehr

Dabei habe sich Schwarzmüller im Fernverkehr mit einem Minus von 5,8 Prozent - international wurden 8,5 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen - vergleichsweise gut geschlagen, sagte Gruppen-Geschäftsführer Roland Hartwig.

Bei sinkendem Umsatz wurde mehr produziert: In drei Werken wurden 9.441 Einheiten (2018: 9.306; plus 1,5 Prozent) hergestellt. Mit 49 Prozent der Gesamtproduktion oder 4.626 Fahrzeugen wurde erstmals in der Unternehmensgeschichte deutlich mehr für die Bauwirtschaft und für Infrastrukturunternehmen gefertigt als für den traditionell wichtigsten Sektor, den Fernverkehr (43 Prozent oder 4.060 Fahrzeuge). Der Rest sind Sonder-und Tankfahrzeuge.

Geschäftsführer Roland Hartwig: "Portfolio rechtzeitig umgebaut"

"Wir haben durch den rechtzeitigen Umbau des Fahrzeugportfolios einen noch deutlicheren Umsatzverlust verhindert", sagte Hartwig. Am besten sei es in dem "schwierigen Jahr" beim neuen Tochterunternehmen Hüffermann, Hersteller von Containerwechselsystemen und Aufbauten für den Entsorgungssektor, mit einem Zuwachs von 11,6 Prozent gelaufen, war der Geschäftsführer zufrieden mit der Akquisition in Deutschland. Dort konnte Schwarzmüller seinen Absatz halten.

In Ungarn wurde das Unternehmen zum ersten Mal Nummer eins mit einem Marktanteil von 29,9 Prozent. In Tschechien baute die Firma ihre Marktanteile aus, in Österreich wurden um 16,8 Prozent weniger Fernverkehrsfahrzeuge zugelassen, Schwarzmüller blieb aber mit 29,9 Prozent Marktführer.

Auftragseingang für heuer erholt sich

Heuer habe sich der Auftragseingang in den ersten beiden Monaten auch beim Fernverkehr erholt, die sinkende Produktivität in China durch das Coronavirus könnte aber Auswirkungen auf die Lieferketten in Europa haben, was die Logistik zu spüren bekäme, meinte Hartwig. Gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Hüffermann soll 2020 wieder ein Wachstum gelingen, Hartwig rechnet mit einem Gesamtumsatz von mehr als 420 Mio. Euro. Dabei setze man auf die Vorteile der Zwei-Marken-Strategie und einige selbst neu entwickelte Fahrzeuge.

Eckdaten zum Hersteller

Die Schwarzmüller-Gruppe ist nach eigenen Angaben einer der größten europäischen Komplettanbieter für gezogene Nutzfahrzeuge. Sie betreibt drei Produktionswerke - in Freinberg, in Zebrak in Tschechien und in Dunaharaszti bei Budapest - und ist in 21 Ländern überwiegend in Zentral-, Südost- und Osteuropa präsent. (apa/red)

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