Justiz : Schwarzgeldkonten: Ex-Manager von Siemens in Wien vor Gericht

Ab 20. Juni müssen sich zwei ehemalige Siemens-Manager im Zusammenhang mit Schwarzgeldkonten des deutschen Technologiekonzerns, die 2006 für Schlagzeilen gesorgt hatten, vor einem Wiener Schöffensenat verantworten. Das gab die Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen, Christina Salzborn, auf Anfrage bekannt.

Das sind die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wirft den Angeklagten - ein ehemaliger Bereichsleiter und ein früherer Prokurist - Untreuehandlungen vor, wobei von einem Tatzeitraum von November 2001 bis Dezember 2010 ausgegangen wird. Die beiden sollen Scheinverträge angefertigt, fingierte Rechnungen erstellt und die entsprechenden Zahlungen freigegeben haben, wodurch dem Unternehmen laut Anklage ein Vermögensnachteil von rund 17 Mio. Euro entstanden ist.

Gelaufen soll das Ganze über einen ehemaligen Studienkollegen eines Angeklagten sein, der 2008 bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen ist. Er soll laut Staatsanwaltschaft über Zypern ein umfangreiches Geflecht an Briefkastenfirmen aufgebaut haben. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Das Urteil ist für Ende Juni geplant

Zur Klärung der Vorwürfe sind im Grauen Haus sechs Verhandlungstage anberaumt. Für die Ex-Manager geht es im Fall einer Verurteilung um bis zu zehn Jahre Haft. Das Verfahren wird Richterin Claudia Moravec-Loidolt leiten. Die Urteile sind für 30. Juni geplant. (apa/red)

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