Industriewirtschaft : Schramböck: KMU stärken, um jetzt wieder durchzustarten

Die österreichischen Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe waren in den vergangenen eineinhalb Jahren von den Auswirkungen der Corona-Pandemie teils massiv betroffen und mussten deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Stimmungslage in den Unternehmen wird nun mit den Öffnungen und dem einsetzenden konjunkturellen Aufschwung aber wieder deutlich optimistischer. „Wichtig ist es jetzt, für eine starke und nachhaltige konjunkturelle Erholung zu sorgen, die wieder zu einer Verbesserung der finanziellen Lage der Unternehmen führt. Die Bundesregierung unterstützt dies durch einen Comeback-Plan mit proaktiven Maßnahmen“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.

Der Aufschwung darf dabei aber nicht durch den Fachkräftemangel beschränkt oder gefährdet werden. Damit KMU nach der Krise richtig durchstarten können, sind insbesondere kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefragt. In diesem Zusammenhang rücken neue Kompetenzen und Skills – vor allem im Bereich digitaler Fähigkeiten oder Umwelt-Know-how – in den Vordergrund. „Der Verfügbarkeit der richtigen Fachkräfte kommt für einen erfolgreichen Restart der KMU eine Schlüsselfunktion zu. In vergangenen Krisen habe sich gezeigt, dass gerade mittelständische Betriebe aufgrund ihrer langfristigen Ausrichtung, den flexiblen und anpassungsfähigen Strukturen sowie ihrer regionalen Verbundenheit als stabilisierende Faktoren gewirkt haben“, so die Wirtschaftsministerin.

KMU als wichtige Lehrlingsausbilder

Für KMU spielt die Lehrlingsausbildung eine wesentliche Rolle. Kleine und mittlere Unternehmen leisten damit einen großen Beitrag zur Sicherung der Fachkräfte von morgen: Laut KMU Forschung Austria werden hierzulande 63 Prozent der Lehrlinge innerhalb der marktorientierten Wirtschaft in KMU ausgebildet. Besonders engagiert sind Kleinunternehmen (mit 10 bis 49 Beschäftigten) in der dualen Ausbildung: Sie bilden 37 Lehrlinge je 1.000 Beschäftigte aus, während dieser Wert bei Kleinstunternehmen bei 12 und bei mittleren und Großunternehmen bei 30 Lehrlingen liegt. „KMU haben damit auch eine wichtige soziale Funktion bei der Arbeitsmarktintegration von Jugendlichen“, betont die Wirtschaftsministerin.

Die österreichische Bundesregierung hat bereits seit einigen Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, um die Lehrlingsausbildung attraktiver zu gestalten und auch laufend an neue Anforderungen der Wirtschaft anzupassen (z.B. im Rahmen der Lehrberufspakete mit neuen Berufsbildern für Lehrberufe). Das hat mit dazu beigetragen, dass seit 2018 auch die Gesamtzahl der Lehrlinge in Österreich wieder gestiegen ist, nachdem seit Mitte der letzten Dekade auch wieder mehr Jugendliche und junge Erwachsene mit einer dualen Ausbildung begonnen haben. Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr jedoch erneut zu einem leichten Rückgang der Lehrlingszahlen geführt – laut Wirtschaftskammer Österreich lag dieser Wert 2020 bei -0,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Jahr 2020 wurden insgesamt rund 108.400 Lehrlinge in Österreich ausgebildet.

Vor allem an KMU richtet sich auch das Angebot des vom BMDW unterstützten gemeinnützigen Forschungsnetzwerks Austrian Cooperative Research (ACR). Mit technologischem Know-how und Forschungspersonal federn die ACR-Institute fehlende Ressourcen und Kompetenzen in den Unternehmen ab und vermitteln technologisches und digitales Know-how.

„Die von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, KMU mit den richtigen Fachkräften und Kompetenzen zu versorgen, um nach der Corona-Krise wieder erfolgreich durchstarten zu können“, so die Ministerin. (apa)