Logistik : Schienenkonzern VTG spürt Gegenwind aus Russland

Nicht nur VTG ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, auch Kühne+Nagel, mit dem der Schienenkonzern gemeinsame Sache macht, ist verhalten ins neue Jahr gestartet: Der Nettoumsatz betrug demnach 4,1 Milliarden Franken (3,95 Milliarden Euro), gegenüber 4,13 Milliarden Franken im Vorjahresquartal. Der Rohertrag verringerte sich auf 1,5 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn stagnierte im ersten Quartal bei 190 Millionen ranken.

Der Grund, warum VTG hinter den Erwartungen zurückliegt, seien vor allem die politischen Spannungen in Russland und der Ukraine, durch die der Schienenverkehr dort nahezu zum Erliegen gekommen sei. Zusätzlich seien Sanierungskosten angefallen, so der Konzern.

In der Sparte Schienenlogistik wies VTG deshalb 2014 trotz eines Umsatzanstiegs einen operativen Verlust (Ebitda) von 200.000 Euro aus. 2013 stand noch ein Betriebsgewinn von 3,8 Millionen Euro in den Büchern. Dank Zuwächsen in der Waggonvermietung erzielte VTG im Konzern dennoch einen Gewinn von 18,8 Millionen Euro, 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

VTG hatte 2013 mit Kühne+Nagel das Gemeinschaftsunternehmen VTG Rail Logistics gegründet. Von dem Zusammenschluss erhoffte sich Vorstandschef Heiko Fischer eine Belebung der Geschäfte vor allem in Russland und der Balkanregion.

Fischer bekräftigte das Ziel, in diesem Jahr einen Konzernumsatz zwischen einer und 1,1 Milliarden Euro (2014: 818,3 Millionen Euro) sowie ein Ebitda von 325 bis 350 Millionen Euro (2014: 191 Millionen Euro) zu erwirtschaften. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,45 Euro je Aktie erhalten.

Bei Kühne+Nagel jedoch entwickelten sich die Geschäftszweige Seefracht, Luftfracht und Landverkehr im ersten Quartal positiv: Das Betriebsergebnis erhöhte sich. Einbußen verzeichnete aber die Kontraktlogistik.

Das Geschäft mit den bisherigen Großkunden in Westeuropa habe sich verringert, zudem habe der starke Franken die Umsatz- und Rohertragsentwicklung überproportional gebremst, hieß es. Auch Strukturveränderungen und Preisverhandlungen drückten auf die Gewinne. Das Betriebsergebnis sank gegenüber der Vorjahresperiode um neun Millionen Franken. Dennoch zeigte sich der Konzern insgesamt zufrieden: Die Ergebnisentwicklung sei bemerkenswert gut, bedenke man die verringerten Warenströme nach Europa infolge der Euroschwäche, ließ sich Konzernchef Detlef Trefzger in der Mitteilung zitieren. (apa/sda/Reuters)