Luftfahrt : Schieflage bei Austrian Airlines: Verhandlungstermin verschoben

Das für Montag avisierte Gespräch von Regierungsvertretern mit Vorständen der AUA-Mutter Lufthansa wurde auf Mitte der Woche verschoben. Das berichtet der "Standard". Offen sei unter anderem noch, wie die türkis-grüne Regierung sich von der deutschen Lufthansa die AUA-Staatshilfen absichern lassen will.

Die Austrian Airlines (AUA) haben über das Wochenende notwendige Informationen und Zahlen für die Verhandlungen rund um das Rettungspaket nachgeliefert. "Dazu gibt es heute Gespräche auf rein technischer Ebene mit den Beratern der AUA. Wir haben noch viele offene Fragen", sagte ein Sprecher der staatlichen Finanzierungsagentur COFAG dem "Kurier".

Die AUA muss außerdem selbst erst ein Bankenkonsortium zusammenstellen, um einen Antrag auf Staatshilfe bei der COFAG stellen zu können. Laut "Kurier" hat der AUA-Aufsichtsrat am Freitag das mit dem Lufthansa-Vorstand ausverhandelte Konzept zur Neuausrichtung der AUA nach der Coronakrise beschlossen.

Die deutsche Flieger-Gewerkschaft Ufo plädiert für eine Beteiligung des Staats bei Airlines, weil dieser dann auch seine Aktionärsrechte wahrnehmen könne. "Der Staat könnte so den Wiederaufbau des Luftverkehrs begleiten, denn der war ja zuletzt völlig entfesselt", sagte Ufo-Vorsitzender Daniel Flohr dem "Standard".

Staatssekretär schließt Teilverstaatlichung nicht aus

Der Staatssekretär im Infrastrukturministerium und AUA-Verhandler Magnus Brunner (ÖVP) schließt eine staatliche Beteiligung an der Airline aufgrund der Coronakrise nicht aus: "Wir diskutieren alle Möglichkeiten", sagte er dem "Standard". "Unser Ziel ist, den Standort Österreich attraktiv zu halten, die Drehscheibe für die Luftfahrt gehört dazu. Standortgarantien sind unerlässlich, in welcher Form auch immer", so Brunner.

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Das AUA-Management hat bei den bisher stattgefundenen Gesprächsrunden mit Regierungsvertretern nur eine kurze Präsentation mit wenig Zahlenmaterial vorgelegt, wie die "Presse" und der "Kurier in ihren Samstagsausgaben berichten. Die Regierungsverhandler würden genaue Angaben zur Liquiditätslücke vermissen und auf den Überbrückungsgarantien-Antrag der AUA bei der Coronahilfen-Finanzierungsagentur COFAG warten. Erschwerend kommt laut den Zeitungsberichten hinzu, dass die AUA keine richtige Hausbank in Österreich hat.

Laudamotion will keine Staatsbeteiligung - aber Geld schon

Mitbewerber Laudamotion ist zwar grundsätzlich gegen Staatshilfen, will aber im Fall eines AUA-Rettungspakets auch Finanzhilfen vom Staat. "Doch sollte die AUA Hilfe erhalten, wollen wir Unterstützung Hilfe in der Höhe von zwei Drittel der AUA-Mittel", sagt Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber dem "Kurier". Derzeit führe man Gespräche und habe den offiziellen Antrag noch nicht gestellt. Jedes Unternehmen werde gleich behandelt, heißt es im Umfeld der COFAG. Laudamotion hat in Österreich rund ein Zehntel der Mitarbeiter der AUA. (apa/red)

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