Erholung : Schenker kommt gestärkt aus der Krise
Gegenüber 2009 stieg der Umsatz der Schenker & Co AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 in Österreich und der Region Südosteuropa im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 um rund 12 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt wurden 2010 7,4 Millionen Sendungen abgefertigt, um zehn Prozent mehr als 2009; die transportierte Tonnage stieg um 3 Prozent auf 13 Millionen Tonnen. Im Landverkehr war ein deutlicher Trend hin zu kleineren Sendungseinheiten erkennbar.„Dem Aufschwung in einzelnen Ländern stand 2010 das verzögerte Wirken der Wirtschaftskrise vor allem in Rumänien, Kroatien und Bulgarien gegenüber. In Ungarn waren die negativen Auswirkungen weiterhin stark spürbar. Die äußerst angespannte Lage in Griechenland ist hinlänglich bekannt“, Elmar Wieland, Vorstandsvorsitzender der Schenker & Co AG (Wien) zusammen. "Unbefriedigend war die Ertragssituation aufgrund der gestiegenen Treibstoffpreise und deutlicher Ratenerhöhungen seitens der Carrier, vor allem im Landverkehr, aber auch in der Luft- und Seefracht“, ergänzt Finanzvorstand Michael Meyer. Land- und BahnverkehrDie Entwicklung im Europäischen Landverkehr war 2010 von wachsenden Transportmengen bei zunehmender Lademittelknappheit, steigenden Dieselpreisen und Ratenerhöhungen durch die Frächter geprägt. Durch die Verkleinerung vieler Flotten herrschte 2010 vor allem im Verkehr von und nach Deutschland, Frankreich und Italien ein Mangel an Lkw. Die Frächter nutzten die starke Nachfrage und schraubten ihre Raten nach oben. Auch Schenker erhöhte ab Sommer 2010 die Preise.Das von der Schenker & Co AG beförderte Bahnvolumen war 2010 rückläufig. Insgesamt wurden 4,7 Millionen Tonnen auf der Schiene transportiert, 11,8 Prozent weniger als 2009. Grund für den Rückgang war die anhaltende Wirtschaftskrise in einigen wichtigen Märkten in Südosteuropa, die sich negativ auf bahnaffine Massengüter ausgewirkt hat.Im Vorjahr hat DB Schenker die Zahl der sogenannten „Rail Service Center“ – Standorte mit eigenem Anschlussgleis – in Europa weiter erhöht. In Südosteuropa wurden Terminals in Salzburg, Sofia, Brünn und Pardubice eröffnet. In Rumänien ist auch derUmschlag von der russischen Breitspur auf die europäische Schmalspur möglich. Luft- und SeefrachtIm Überseeverkehr stieg die abfgefertigte Menge der Region Südosteuropa gegenüber 2009 um 18 Prozent und liegt damit auch über dem Vorkrisenniveau 2008. Im LCL-Verkehr (Sammelcontainer) konnte mit einem Volumen von rund 72.500 m³ ein neuer Mengenrekord aufgestellt werden. Treiber des Wachstums in der Seefracht waren vor allem der Import aus China nach Südosteuropa sowie die Exporte aus Österreich in die Länder im Nahen und Mittleren Osten, in die USA und nach Asien. Mit über 73.400 Tonnen legte die Luftfrachtsendungsmenge um 10 Prozent zu. Neben dem Import aus China in die Region Südosteuropa zeigten vor allem die Exporte aus Österreich nach Südafrika und in die USA eine stark steigende Tendenz. Auch in der Luft- und Seefracht erhöhten die Carrier Anfang 2010 ihre Raten; Schenker erhöhte die Preise im Jahresverlauf. Seither stabilisierten sich die Preise der Carrier. Schenker & Co AG stellte in der Krise Luft- und Seefrachtverkehre auf ein Hubsystem um. In der Luftfracht werden nunmehr Importe aus Asien schon an der Abgangsstation gebündelt in Europa konsolidiert und über die Drehscheibe Wien in Südosteuropa verteilt werden. Kunden profitieren durch eine erhöhte Frequenz der Verteilverkehre und stundengenaue Zustellungen. Im Geschäftsfeld Kontraktlogistik wurde nach der Neueröffnung des Terminals Pardubice lagert und verteilt die tschechische Landesgesellschaft von DB Schenker für ESAB Schweißtechnikgeräte, die zuvor über den eigenen Gleisanschluss des Standortes Pardubice per Bahn angeliefert werden. 2011 - durchwachsene AussichtenIm laufenden Geschäftsjahr 2011 steigen die abgefertigten Volumina in der Region Südosteuropa bislang weiter, die Margen sind besser als 2010. Als problematisch stuft der Schenker-Vorstand die Entwicklung des südosteuropäischen Bahnverkehrs ein. Einige große Staatsbahnen befinden sich in finanziellen Problemen und es bleibt abzuwarten, wie sich ihre Serviceleistungen in den nächsten Monaten entwickeln. Zudem fehlt es am Markt an modernem Waggonmaterial, so dass viele Projekte nicht abgewickelt werden können. Schenker & Co AG in Wien fungiert als Regional Head Office für Südosteuropa. Zur Region gehören die Länder Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Bosnien- Herzegowina, Mazedonien, Rumänien, Moldawien, Bulgarien, Griechenland, Zypern und die Türkei. In der gesamten Region sind derzeit über 5.240 Mitarbeiter beschäftigt.