Logistik : Schenker erwartet Umbruch im Bahnverkehr - Große schlucken Kleine

"Die Zukunft der kleineren, finanziell zum Teil schwer angeschlagenen Staatsbahnen dürfte im Verkauf oder in Allianzen mit anderen Anbietern liegen", so Klaus Lippstreu, Bahnchef von Schenker Südosteuropa. Das müsse aber nicht für die finanziell strudelnden ÖBB gelten - vorausgesetzt die Gütersparte Rail Cargo Austria erhole sich wieder. Dann hätten die Bundesbahnen gute Chancen in Südosteuropa. Die wesentliche Herausforderung für Europas Bahnen ist das Zusammenwachsen der Wirtschaften in der Union. Denn derzeit sind die Bahnen noch primär national aufgestellt, so Wieland am Mittwochabend vor Journalisten. Die Sparbudgets der Länder nach der Wirtschaftskrise erschwerten allerdings die Umstellung, da öffentliche Gelder für Infrastrukturausgaben fehlen. Andererseits würden dadurch die Bahnen angehalten, ökonomischer vorzugehen. Dies hätte aber teilweise zur Folge, dass sich manche nationale Bahnen aus der Fläche zurückziehen. Stark wachsen werde aber der Verkehr zwischen Logistikdrehpunkten. Daher sei es wichtig, dass diese Terminals allen Anbietern offen stehen. Zu beobachten sei eine immer größere Knappheit beim Waggonmaterial. "Speziell im Schienengüterverkehr auf langen Strecken nach Südosteuropa sind die mitteleuropäischen Bahnen immer weniger bereit, ihr hochwertiges Waggonmaterial abzustellen", so Schenker-Bahnexperte Reinhard Bamberger. (APA/red)