Cloud Computing : Scheitert die IT an digitaler Innovation?

Der aktuelle „Insight Intelligent Technology Index 2019 hat 1.000 europäische - davon 100 österreichische - CIO zum Thema Cloud-Services befragt. Demnach investieren heimische Unternehmen 49 Millionen Euro (Europa-Durchschnitt: 33,9 Millionen Euro) in Cloud-Services. „Die Studie ergab jedoch, dass rund 30 Prozent aller Cloud-Ausgaben - in Österreich: 28 Prozent - in Lösungen fließen, die nicht genutzt werden. Jährlich werden so rund zehn Millionen Euro, das sind etwa 28.000 Euro täglich in den Unternehmen 'verschwendet'“, hebt Stefan Sennebogen, CEO von Insight Österreich hervor. In heimischen Unternehmen sind es sogar 13,5 Millionen, oder 38.000 Euro täglich.

Die drei größten Probleme bei der Verwaltung von Cloud-Ausgaben

Der ITI Report 2019 zeigt dabei die drei größten Probleme bei der Verwaltung der Cloud-Ausgaben auf: Für 50 Prozent der heimischen Befragten (Europa-Durchschnitt: 44 Prozent) ist die Ermittlung der besten Arbeitslasten für öffentliche, private und hybride Cloud-Umgebungen, die größte Schwierigkeit. Die Planung und die Zuweisung von Budget für den Cloud-Verbrauch, steht mit 41 Prozent (Europa-Durchschnitt: 39 Prozent) an zweiter Stelle. Mangelnde Transparenz der genutzten Services auf Kostenstellen-, Arbeitslast- und Anwendungsebene wird mit 33 Prozent (Europa-Durchschnitt 36 Prozent) an dritter Stelle genannt.

Aufgrund dieser Probleme dürften die „verlorenen“ Ausgaben sogar noch höher sein, da es den Organisationen schwer fällt, ihre Cloud-Investitionen zu optimieren. „Die Cloud ist weiterhin ein erfolgskritischer Faktor für das agile und digitale Business, man braucht jedoch den richtigen Ansatz um es richtig anzugehen. Ein robustes Betriebsmodell, dass die Überwachung und kontinuierliche Optimierung von Cloud-Umgebungen ermöglicht, ist hier von entscheidender Bedeutung“, betont Wolfgang Ebermann, Präsident von Insight EMEA mit Sitz in München.

„Schlecht ausgelastete Technologie ist seit Jahrzehnten ein Problem. Kein Wunder, dass sich das Problem auf die Cloud überträgt. Mit den richtigen Leitlinien und Kontrollen können Unternehmen jedoch ihren Cloud-Service-Verbrauch und die Investitionen optimieren und sicherstellen, dass sie nur für die Dienstleistungen bezahlen, die sie verwenden“, so Stefan Sennebogen, CEO von Insight Österreich.

Investitionen in digitale Innovation steigen - in Österreich deutlich höher als im Länder-Vergleich

Ein weiteres Ergebnis des ITI Report 2019 zeigt, dass die Investitionen in die digitale Innovation zunehmen. „Die europäischen Unternehmen gaben in den letzten 24 Monaten rund 37 Mio. Euro für digitale Innovationen aus und planen, in den nächsten zwei Jahren ca. 48 Mio. Euro zu investieren“, so Wolfgang Ebermann, Präsident von Insight EMEA.

In Österreich sind die Investitionen deutlich höher. „Hier wurden für digitale Innovationsprojekte in den letzten zwei Jahren im Durchschnitt 54 Millionen Euro ausgegeben und in den nächsten zwei Jahren sollen die Ausgaben um 15 Prozent auf rund 64,4 Millionen Euro erhöht werden“, so Stefan Sennebogen, CEO von Insight Österreich.

In Österreich gaben 77 Prozent der IT-Entscheider (Europa-Durchschnitt: 74 Prozent) an, dass ihre Organisationen „die Bereitstellung moderner Technologie mit der Gewinnung und Bindung von Talenten verbindet“. Der Bericht zeigt auch, dass Unternehmen in die intelligente Nutzung von Daten investieren und künftig investieren werden. 46 Prozent der Befragten - in Österreich 50 Prozent - geben an, dass „die Verwendung fortschrittlicher Analysen, KI, Big Data, Maschinelles Lernen und Deep Learning für die digitalen Innovationen in den letzten zwei Jahren von entscheidender Bedeutung war“.

CIO befürchten, dass die Unternehmens IT an der Digitalen Innovation scheitert

„Allerdings macht der aktuelle Bericht deutlich, dass bei digitalen Innovationsprojekten Vorsicht geboten ist“ betont Stefan Sennebogen. 73 Prozent der in Österreich befragten CIO (Europa-Durchschnitt: 66 Prozent) geben an, dass „die IT zum Scheitern verurteilt ist, da sie mehr Verantwortung für Transformationsprojekte übernimmt und gleichzeitig den effektiven Betrieb der Kernsysteme gewährleiten muss“. Dieser Trend wird wahrscheinlich weiter zunehmen, es sei denn, es gibt eine Veränderung der Unternehmenskultur, bei der die Verantwortung für digitale Innovationen tatsächlich vom gesamten Unternehmen getragen wird. „Der Druck auf die IT-Teams entsteht nicht nur aus der Notwendigkeit, digitale Projekte zu realisieren, sondern auch aus der Kontrolle über Kosten und Sicherheit“, so Stefan Sennebogen, CEO von Insight Österreich.

„Die Rolle des CIO entwickelt sich eindeutig vom IT-Management zum strategischen Geschäftspartner. Als „Change Agent“ für die digitale Transformation ist er längst Kernmitglied der Geschäftsführung. Der CIO und die IT können jedoch nicht allein für die digitale Innovation verantwortlich gemacht werden. Das gesamte Unternehmen muss hier eine Rolle übernehmen. Ohne unternehmensweite Unterstützung und Eigenverantwortung können Unternehmen ihre digitalen Ambitionen nicht erfüllen“, erklärt Stefan Sennebogen, CEO von Insight Österreich.