Zulieferindustrie : Schaeffler beklagt massiven Preisdruck in der gesamten Industrie

Der deutsche Autozulieferer Schaeffler hat überraschend die Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich nach unten gesenkt. Statt der angepeilten Umsatzrendite von etwa 13 Prozent vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten erwartet das fränkische Familienunternehmen jetzt eine Marge von elf bis zwölf Prozent.

Preisdruck lässt sich durch Verbilligung der Produktion nicht mehr ausgleichen

Vorstandschef Klaus Rosenfeld nennt den Preisdruck durch die Abnehmer als den zentralen Grund dafür. Schaeffler sei es im zweiten Quartal nicht gelungen, den Preisdruck durch eine weitere Senkung der Produktionskosten wettzumachen.

Dabei sieht sich Schaeffler keineswegs als ein Einzelfall. Die gesamte Industrie durchlaufe derzeit diese Entwicklung, so Rosenfeld während einer Telefonkonferenz.

Der Konzern mit Sitz in Herzogenaurach in der Nähe von Nürnberg stellt Bauteile für Motoren, Getriebe und Fahrwerke sowie Wälz- und Gleitlager für die Industrie her.

Aktionäre und Finanzfirmen reagieren nervös

Nach der Ankündigung sackten die Aktien des Herstellers zeitweilig um zwölf Prozent nach unten. Sie zogen auch die Papiere andere Autozulieferer mit: Neben den Anteilen von Schaeffler verloren auch Aktien von Continental, Leoni und Hella an Wert.

Continental hält dagegen

Öffentlich reagierte zumindest Continental schnell. Der Preisdruck in der Zulieferindustrie habe nicht überproportional zugenommen, so ein Sprecher des norddeutschen Gummikonzerns, an dem Schaeffler übrigens beteiligt ist.

"Der Margendruck in der Industrie ist unverändert hoch", so der Sprecher des DAX-Konzerns aus Hannover. Continental bekräftigte auch seine Gewinnprognose: "Unsere Jahresziele gelten unverändert."

(red/reuters/dpa/apa)