Waffen : Saudi-Arabien will hunderte Panzer aus Frankreich kaufen
Saudi-Arabien hat nach Angaben aus dem Pariser Verteidigungsministerium Interesse am Kauf "mehrerer hundert" Leclerc-Panzer aus Frankreich bekundet. Die Information stamme vom französischen Rüstungskonzern Nexter, hieß es vor Kurzem.
Nexter schloss sich im vergangenen Sommer mit dem deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) zusammen, das deutsche Wirtschaftsministerium genehmigte die geplante Fusion im Dezember. Nexter baut unter anderem den Kampfpanzer Leclerc, KMW den Kampfpanzer Leopard.
Kritiker befürchten, dass mit der Fusion deutsche Rüstungsexportkontrollen umgangen werden. Die Lieferung von Kampfpanzern an Saudi-Arabien, Katar und andere arabische Golf-Staaten ist in Deutschland seit Jahren umstritten, da es sich um eine Krisenregion handelt und die autoritär regierten Länder das Kriegsgerät auch gegen Gegner im Inneren einsetzen können.
Saudi-Arabien und Katar hatten sich im Frühjahr 2011 mit Panzern und Soldaten an der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in Bahrain beteiligt. Zudem geht Riad immer wieder gewaltsam gegen Proteste im Inland vor. Kritiker verweisen außerdem auf die höchst problematische Menschenrechtslage in Saudi-Arabien.
Außerdem befinden sich die Staaten in offener Rivalität zum Iran und intervenieren seit dem Frühjahr militärisch im benachbarten Jemen gegen die schiitischen, von Teheran unterstützten Houthi-Rebellen. Saudi-Arabien verfügt über die am besten ausgerüstete Armee am Golf. Die ultrakonservative Monarchie bezieht ihre Rüstungsgüter bisher hauptsächlich aus den USA, Großbritannien und Frankreich. Zur Armee gehören 400 US-Kampfpanzer vom Typ M60A3 und 200 vom Typ Abrams. (afp/apa)