Software : SAP kauft Wiener Softwareschmiede Emarsys

SAP erweitert mit der Übernahme der Wiener Firma Emarsys sein Geschäft mit Software zur Kundenbindung. "In der Coronakrise ist die Kommunikation mit Verbrauchern und Kunden zur Priorität Nummer eins von Marken geworden", sagte Bob Stutz, Leiter der SAP-Sparte "Customer Experience". Emarsys biete die Möglichkeit, individuell über verschiedene Kanäle mit dem Kunden zu interagieren.

Keinen Einblick gibt der deutsche Softwarekonzern in den Kaufpreis wie auch die finanziellen Rahmenbedingungen der Akquisition.

Anwendungen von Emarsys und Qualtrics sollen kombiniert werden

Emarsys wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Ahorner, Hagai Hartman und Daniel Harari in Wien gegründet. Emarsys zählt nach eigenen Angaben rund 800 Mitarbeiter an 13 Standorten, darunter London, Berlin, Sydney und Budapest sowie in Indianapolis ini den USA. Unter den rund 1.500 Kunden finden sich etwa die Firmen Puma, Sky und Bugatti. Das österreichische Unternehmen veröffentlicht keine Umsatzzahlen und keine Gewinnzahlen.

Emarsys soll laut SAP-Chef Christian Klein auch mit den Anwendungen von Qualtrics kombiniert werden. Diesen für acht Milliarden Dollar (6,83 Mrd. Euro) übernommenen Anbieter einer Software-Plattform, mit der Organisationen Feedback und Daten von Kunden und Mitarbeitern einsammeln können, um diese in Echtzeit zu analysieren und weiterzuverarbeiten, will SAP in den USA an die Börse bringen.

Christian Klein weiters zu diesem Zukauf: "Emarsys in unser Customer-Experience-Portfolio mit aufzunehmen und mit SAP S/4HANA sowie der Experience-Management-Technologie von SAP und Qualtrics zu kombinieren ist für diesen Markt ein großer Schritt nach vorne. Der Erfolg von Marken hängt heute davon ab, wie gut sie darin sind, Endkunden in ihre Markenwelt mitzunehmen und Erwartungen der Kunden an die Marke zu erfüllen. Dazu müssen sie Daten aus dem Front-Office mit dem Back-Office verbinden und individuelle Kunden-Feedbacks mit einfließen lassen. Sobald die Transaktion abgeschlossen ist, wollen wir unsere Kunden und deren Marken in die Lage versetzen, Kundendaten nahtlos mit allen anderen Geschäftsdaten zu verbinden, einschließlich der Daten aus Kunden-Feedbacks. Unser Ziel ist, ein ‚Commerce anywhere‘-Portfolio anzubieten, mit dem unsere Kunden über alle Kanäle und zu jeder Zeit digital und höchst personalisiert mit Endkunden kommunizieren können." (reuters/apa/red)