Maschinenbau : Sanierung von Kremsmüller: "Arbeitsplätze nicht in Gefahr"

Kremsmüller Kremsmueller Antriebstechnik Insolvenz Pleite Oberösterreich
© FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

Die Gläubiger haben die 25-prozentigen Sanierungspläne für Kremsmüller Industrieanlagenbau KG und für Kremsmüller Industrieservice KG, die als interner Dienstleister für das Familienunternehmen mit Sitz in Steinhaus bei Wels fungiert, angenommen, teilte der KSV 1870 mit. Die Unternehmen hatten im Juni Insolvenz angemeldet. Das Sanierungskonzept für den Industrieanlagenbau sieht rund 18,8 Mio. Euro für die Gläubiger vor, jenes für Industrieservice 2,2 Mio. Euro.

Der Rückblick:

Kremsmüller: Nach Industrieanlagenbau ist auch Industrieservice insolvent >>

Rund 1.900 Gläubigerforderungen in der Höhe von 116,5 Mio. Euro wurden zum Sanierungsverfahren für den Anlagenbau angemeldet. Die Forderungen der 580 Lieferantengläubiger belaufen sich auf ca. 110,5 Mio. Euro. "Unter Abzug von Haftungs- und Rückstehungserklärungen ist letztlich mit quotenberechtigten Forderungen in der Höhe von rund 75 Millionen Euro zu rechnen", informierte der Kreditschutzverband.

Bei dem anderen Unternehmen der Kremsmüller Gruppe waren 1.232 Gläubigerforderungen von rund 13 Mio. Euro zum Sanierungsverfahren angemeldet worden, wovon der Insolvenzverwalter rund 8,8 Mio. Euro anerkannt hat. Die jeweils 25 Prozent werden in Raten wie folgt ausgezahlt: 10 Prozent innerhalb von 4 Wochen, 7,5 Prozent binnen eines Jahres und die restlichen 7,5 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Ein verhängnisvoller Auftrag von Wien Energie

Hintergrund der beiden Insolvenzen ist ein aus dem Ruder gelaufener Auftrag. Dabei ging es um eine Klärschlamm-Trocknungsanlage für die Wien Energie. Das ursprüngliche Volumen von 22 Mio. Euro drohte sich auf 60 bis 65 Mio. Euro auszuweiten. Nach Vertrags-Auflösung "ergeben sich positive Zukunftsprognosen", so der KSV 1870, der Auftragsstand sei aktuell zufriedenstellend. Die gesamte Unternehmensgruppe beschäftigt einschließlich des Leihpersonals rund 2.000 Mitarbeiter. Mit einer Gefährdung der Arbeitsplätze rechnet der Kreditschutzverband nicht. (apa/red)

INDUSTRIEMAGAZIN April 2020:

Anlagenbauer Gregor Kremsmüller: „Diese Zeit wird auch positive Spuren hinterlassen“ >>