Luftfahrtindustrie : Sanierung von Bombardier kommt voran - aber langsamer als geplant

Der kanadische Flugzeug- und Eisenbahn-Bauer Bombardier kommt mit seinem Sanierungsplan langsamer voran als gedacht. Für das Jahr 2018 erwartet Bombardier einen Umsatz von 17,0 bis 17,5 Mrd. Dollar (14,5 bis 14,9 Mrd. Euro), wie der Konzern anlässlich eines Investorentags mitteilte.

Das ist zwar um rund eine Milliarde mehr als in diesem Jahr, aber deutlich weniger als Analysten dem Unternehmen für 2018 zugetraut hatten. Sie gingen bisher im Durchschnitt von knapp 18,4 Milliarden aus. Vorstandschef Alain Bellemare will Bombardier bis 2020 wieder in die Spur bringen, unter anderem durch Kostensenkungen. Die vorsichtige Prognose drückte die Bombardier-Aktie an der Börse in Toronto um rund ein Prozent.

"Zur Hälfte unseres Fünfjahres-Plans erfüllen wir weiter unsere Zusagen und bauen ein starkes Fundament, um nachhaltiges Gewinnwachstum zu erreichen", sagte Bellemare. Bombardier werde im nächsten Jahr vom Fortschritt bei einigen wichtigen Projekten der Zug-Sparte profitieren sowie von mehr Auslieferungen des neuen Kurz-und Mittelstreckenflugzeugs CSeries.

Die Mehrheit an der CSeries hatte Bombardier im Herbst für einen symbolischen Preis an den Konkurrenten Airbus verkauft - in der Hoffnung, damit die Zweifel an der Zukunft der Modellreihe zu beseitigen und die Auftragsflaute zu überwinden. Spätestens 2019 wird das CSeries-Programm damit nicht mehr in der Bilanz von Bombardier konsolidiert.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sonderfaktoren soll im kommenden Jahr auf 800 bis 900 Mio. Dollar steigen. Das wären etwa 20 Prozent mehr als 2017. Für die Flugzeug-Sparte werde allerdings dann noch ein Verlust von 350 Mio. Dollar zu Buche stehen. Bis zum Jahr 2020 soll sich das bereinigte Ebit im Konzern auf 1,6 Milliarden Dollar verdoppeln. Der Umsatz soll in drei Jahren mit mehr als 20 Mrd. Dollar um 4 Mrd. Dollar höher ausfallen als heute. (reuters/apa/red)