Personalia : Rudi Richter wird Geschäftsführer beim US-Softwarekonzern Workday

Der Österreicher Rudi Richter führt nun die Geschäfte des Software-Anbieters Workday in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der US-amerikanische Anbieter von Enterprise-Cloud-Anwendungen für das Finanz- und Personalwesen beschäftigt in der DACH-Region 180 Leute, die Zentrale der Region ist in München. Weltweit hat der 2005 gegründete Konkurrent von SAP und Oracle knapp 13.000 Mitarbeiter.

"Wir sind in erster Linie für unsere Software für das Personalwesen, also Human Resources, bekannt", sagte Richter, der zuletzt bei SAP als Managing Director für die Region Zentral- und Osteuropa zuständig war. "Wir machen mittlerweile aber auch, und das ist für uns die spannendste Sache, auch Software für die Finanzverwaltung sowie für die Analyse und Planung und seit neuestem auch Software für den Procurement-Bereich." Es gebe eine einzige Applikation für das ganze System - nämlich als Handy-App oder für den PC eine Web-basierte Oberfläche.

In Österreich hat Workday rund 400 Kunden, darunter Swarovski und Kapsch. In Deutschland zählen Deutsche Bank, Siemens, Puma und Scout24 zu den Workday-Kunden, international sind es Unternehmen wie Netflix, Spotify oder Tesla. Vor fünf Jahren habe Workday rund 3.500 Mitarbeiter und einen Umsatz von 750 Mio. Dollar (675 Euro) gehabt, heute seien es fast 13.000 Leute "und nächstes Jahr wollen wir die Vier-Milliarden-Umsatzmarke knacken". Etwa ein Fünftel der Beschäftigten sei im EMEA-Raum (Europa, Nahost und Afrika) tätig.

Die Entwicklungsarbeit erfolge nicht nur in den USA, sondern vor allem auch in Dublin mit fast 1.000 Mitarbeitern, aber auch in München mit rund 70 Leuten und in Warschau mit 50. Als Absatzmarkt ist Osteuropa bisher noch nicht auf der Workday-Landkarte. Stark vertreten sei man in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien - der deutschsprachige Markt, also der SAP-Markt, sei der schwierigste.

Im Fokus habe man vor allem zwei Kunden-Zielgruppen, sagte Richter: klassische Start-ups, die Technologie-affin sind und stark wachsen sowie ganz große Unternehmen, bei denen eine Transformation ansteht. Man habe Kunden mit 500 bis 2,2 Millionen Mitarbeitern. Sinnvoll sei die Implementierung der Workday-Software für Unternehmen ab 400 oder 500 Beschäftigten. Workday arbeitet mit einem Subscription-Modell mit jährlich gleichbleibenden Raten, die Vertragslaufzeiten betragen drei bis fünf Jahre. Dazu kommen einmalige Implementierungskosten. (apa/red)