Mitarbeiterabbau : Proteste bei ABB in der Schweiz

Die Angestellten des Schweizer Elektrotechnikkonzerns ABB in Genf kritisieren den Abbau der Arbeitsplätze in Meyrin weiterhin scharf. Sie planen für Montag eine Protestaktion.

Die Mitarbeiter hätten an einer Personalversammlung von der Weigerung des Managements Kenntnis genommen, den Abbauplan zurückzuziehen, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft Unia. Darum werden sie am Montag während einer gewissen Zeit die vorgesehene Arbeit niederlegen.

In einer Mitteilung spricht die Gewerkschaft von einem "Konsultationsverfahren mit dem gesamten Personal". Was damit genau gemeint ist, schreibt die Gewerkschaft nicht. Das Konsultationsverfahren unter Einbezug aller Beschäftigten beginne am Montagmorgen in den Räumlichkeiten des Unternehmens, heißt es weiter. Der Begriff Streik wird explizit vermieden, damit keine sozialpartnerschaftlichen Verpflichtungen verletzt werden.

Eine mit dem Dossier vertraute Person präzisierte gegenüber der Nachrichtenagentur sda, dass die Angestellten zwar arbeiten würden, aber nicht an ihren üblichen Produktionsaufgaben. Diese Maßnahme beginne morgens um 05.00 Uhr. Dies könnte den Start des TOSA-Elektrobusses verzögern, der im Dezember in Genf im öffentlichen Verkehr starten soll.

Standort macht Gewinn - aber ABB reicht die Rendite nicht

ABB will bis Mitte 2019 insgesamt 100 festangestellte Mitarbeiter und 43 temporär Beschäftigte kündigen. Die Gewerkschaft betont, dass der Standort Genf seit vielen Jahren profitabel sei. ABB hingegen erachtet die Rentabilität der Produktion des Werks in Genf als zu tief. Die Arbeitsplätze werden darum nach Polen verlagert.

ABB Secheron will aber am Standort Genf festhalten. Es sei geplant, in Genf weiterhin Prototypen und kleinere Stückzahlen zu produzieren, so ABB weiter. Dort werde auch das Kompetenzzentrum für diese Technologie seinen Sitz behalten. (sda/apa/red)