Energie : Prognose von BP: Alternativenergie boomt - auf niedrigem Niveau

Der Einsatz von Alternativenergien erlebt einen stetigen Aufschwung, spielt aber im globalen Energiemix nun eine marginale Rolle. Innerhalb von zehn Jahren legte der Anteil von Energie aus Wind, Sonne und Biomasse von 0,8 auf 2,8 Prozent zu. Führend war Deutschland mit einem Plus von 24 Prozent, gefolgt von China mit 21 Prozent.

Wichtigster alternativer Energieträger ist der Wind, den größten Anstieg gab es in Deutschland. Bei der Sonnenenergie als zweitwichtigste alternative Stromquelle hat China inzwischen Deutschland und die USA als führende Nationen abgelöst. Die Produktion von Biomasse erhöhte sich im Vorjahr lediglich um 0,9 Prozent, was deutlich unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre lag.

Die Energieproduktion aus Atomkraft erhöhte sich 2015 weltweit um 1,3 Prozent, wobei China ausschließlich für den Anstieg verantwortlich war, geht aus dem "BP World Energy"-Report 2016 hervor. China hat damit Südkorea überholt und ist nun weltweit der viertgrößte Versorger von Nuklearenergie. Die Produktion in Europa fiel um 2,2 Prozent.

Ein globales Aufatmen gibt es bei der Energiegewinnung aus Kohle. Der als besonders umweltschädlich geltende Rohstoff verliert zunehmend an Bedeutung. Weltweit ging die Produktion um vier Prozent zurück, Spitzenreiter waren die USA mit einem Minus von zehn Prozent. In China gab es immerhin eine Reduktion um zwei Prozent.

Die Steigerungsrate bei den klimaschädlichen CO2-Emissionen durch die Energienutzung betrug im Vorjahr 0,1 Prozent. "Abgesehen von der Rezession im Jahr 2009 stellt dieser Wert die niedrigste Erhöhung seit 1992 dar", so der Energiekonzern. "Wir sind in einer Transformation hin zu einer Welt mit einem geringeren CO2-Ausstoß", betonte BP-Chefanalyst Richard de Caux bei einer Pressekonferenz in Wien. Hier gebe es für die Politik noch genug zu tun. Ein global geltender Kostenaufschlag für den CO2-Ausstoß habe sich bisher als bestes Steuerungsmittel erwiesen, betonte er. (APA/red)