Ergebnisse : Produktionsengpass dämpft Fahrzeugbauer Schwarzmüller

Trotzdem schreitet die Umsatzsteigerung voran: Letztes Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 16 Prozent auf 272 Millionen Euro steigern, heuer soll der Zuwachs sieben Prozent betragen. CEO Jan Willem Jongert erwartet einen "stabilen Ertrag" und geht beim aktuellen Verlauf des Geschäftsjahres von einer EBIT-Marge von zwei Prozent aus. Der Grund für die Steigerung gehe auf eine Verschiebung der Produktsegmente zurück, wie Jongert berichtet. Es wurden vermehrt komplexe Fahrzeuge verkauft, dabei war der Aluminiumbau besonders gefragt. Das entspricht dem Plan, die Wertschöpfung pro Fahrzeug zu erhöhen. "Wir wollen uns als Premiumhersteller mit einer breiten Produktpalette nicht im Standardbereich mit seinem extremen Preiskampf aufreiben", stellte der CEO fest.

Höchster Auftragsstand der Unternehmensgeschichte

Eingebremst wurde Schwarzmüller durch einen Produktionsengpass in den heurigen ersten beiden Monaten bei den besonders stark nachgefragten Fahrzeugen. Diese Schwäche sei durch den Ausbau der Kapazitäten mittlerweile behoben. Auf den erfreulichen Geschäftsgang - der aktuelle Auftragsstand sei mit mehr als 90 Millionen Euro der höchste in der Unternehmensgeschichte - mit weiteren Optimierungen bei der Produktions- und Prozesssteuerung. Im INDUSTRIEMAGAZIN-Interview erklärte Jongert im März, dass das starke Wachstum auf mehreren Faktoren beruhe. So sei etwa auch die Marktkonjunktur für Nutzfahrzeuge 2014 gut gewesen.

Das neue Geschäftsfeld der Mietfahrzeuge sei weiterhin im Aufwind und soll heuer ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich bringen. Die Flotte umfasst aktuell rund 1.500 komplexe und damit anspruchsvolle Fahrzeuge, die Auftragsspitzen bei den Mietern abdecken sollen. Nach eigenen Angaben handelt es sich um den größten Fuhrpark Europas bei Spezialfahrzeugen.

Schwarzmüller erzeugt mehr als 7.000 Nutzfahrzeuge pro Jahr und beschäftigt aktuell 2.100 Mitarbeiter. Neben den Produktionsstandorten in Hanzing (Österreich), Zebrak (Tschechien) und Budapest (Ungarn) bietet die Firma ein europaweites Netz von 350 Servicestützpunkten. (apa)

Fotostrecke: Worauf es bei Nutzfahrzeugen wirklich ankommt