Stahlindustrie : Probleme beim Verkauf des Stahlwerks Zelezara Smederevo

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Das Stahlwerk Zelezara Smederevo in Serbien könnte in wenigen Wochen neu zum Verkauf ausgeschrieben werden. Bisher sei das Angebot eines chinesischen Stahlriesen das überzeugendste, sagte Serbiens Wirtschaftsminister Zeljko Sertic gegenüber den Medien des Landes.

Verkauf sollte schon im November fixiert sein

Das angeschlagene Stahlwerk Zelezara Smederevo in Serbien steht wieder zum Verkauf. Wie von INDUSTRIEMAGAZIN.at hier berichtet, kündigte die serbische Regierung im November eine Finalisierung des Verkaufs an den chinesischen Stahlriesen Hebei Iron & Steel Co (HBIS) noch vor Ende des Jahres 2015 an. Eine entsprechende Vereinbarung hätte bereits im November 2015 beim Besuch des serbischen Premierministers Aleksandar Vucic in China fixiert werden sollen.

Man stehe gerade mitten in den Verhandlungen zu diesem Fall, schrieb damals so serbische Wirtschaftsminister Zejko Sertic auf der Internetseite der Belgrader Regierung. Auch gegenüber Medienvertretern des Landes sagte Sertic, es gebe die Hoffnung, dass man "klare Ergebnisse" erreichen und die Transaktion binnen weniger Wochen fixieren könne.

Neue Runde für Februar geplant

Daraus wurde offenbar nichts. Jetzt, im Jänner, arbeiten Juristen wieder daran, die Unterlagen für eine neue Verkaufsrunde vorzubereiten, meldet die serbische Nachrichtenagentur Tanjug. Für den kommenden Februar ist dann wieder eine Ausschreibung geplant - wenn alles gut geht.

"Ich denke, dass wir im Februar eine neue Ausschreibung veröffentlichen können. Die Ausschreibung muss öffentlich sein und jeder kann Gebote abgeben. Allerdings gibt es derzeit kein Gebot, das seriöser ist als das des chinesischen Unternehmens HBIS", so Wirtschaftsminister Sertic gegenüber einem serbischen Fernsehsender.

Zelezara Smederevo - Aufstieg und Fall

Das Stahlwerk Zelezara Smederevo mit rund 5.000 Beschäftigten war 2003 um 23 Millionen Dollar an den amerikanischen Stahlriesen US Steel verkauft worden. In den darauf folgenden Jahren wurde es zum größten Exporteur Serbiens. Anfang 2012 kaufte der serbische Staat das Unternehmen um einen Dollar zurück und versuchte in der Folge mehrmals erfolglos einen neuen Käufer zu finden.

Seit Anfang 2015 wird das Unternehmen von einem internationalen Managerteam geleitet und ist inzwischen wieder zum zweitwichtigsten Exporteur des Landes aufgestiegen. Nach vier Jahren Pause wurde nun auch der zweite Hochofen wieder in Betrieb genommen. Die Belgrader Regierung hofft, dass dies 2016 mit einem Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitragen könnte. (pm)