Zulieferer : Prevent scheitert in den USA mit Klage gegen Volkswagen

In den rechtlichen Auseinandersetzungen der beiden Konzerne Volkswagen und Prevent muss der ehemalige Zulieferer des deutschen Autobauers in den USA einen Dämpfer einstecken. Richter Bernard Friedman wies die Klage der bosnischen Firmengruppe gegen VW wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens vor einem Gericht in Detroit (Michigan) ab, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Damit gab der Richter einem Antrag von VW statt.

Das Gericht befand, der vorliegende Fall sei die Fortsetzung einer rechtlichen Auseinandersetzung in Deutschland zwischen europäischen Firmen, in der es um angeblich gesetzeswidriges Geschäftsgebaren einer deutschen Firma in Deutschland gehe - und daher solle er auch in Deutschland verhandelt werden. Ein VW-Sprecher sagte in einer ersten Reaktion, die Entscheidung reihe sich ein in Urteile zugunsten des Autobauers. Von Prevent in Deutschland war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ein US-Anwalt der Prevent-Gruppe teilte der Nachrichtenagentur Bloomberg mit, man sei enttäuscht von der Entscheidung, die das Unausweichliche aber nur aufschiebe. Volkswagen werde sich letztlich dennoch vor einem Gericht für sein Fehlverhalten verantworten müssen.

Prevent behauptet, es habe Absprachen bei VW mit anderen Firmen gegeben

Prevent hatte argumentiert, VW habe sich unrechtmäßig mit anderen Firmen abgesprochen, um Zukäufe von Prevent in den USA zu verhindern. Dadurch sei der Gruppe ein Schaden von 750 Mio. bis einer Mrd. Dollar (629 Mio. bis 0,84 Mrd. Euro) entstanden. VW hatte erwidert, die Behauptungen von Prevent seien grundlos und gehörten nicht vor US-Gerichte.

VW und Prevent streiten sich seit Jahren vor Gericht, seit die von der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor kontrollierte Firmengruppe VW 2016 mit einem Lieferstopp von Teilen zu einem zwischenzeitlichen Produktionsstopp in mehreren Werken zwang. Grund war ein Zwist über Lieferbedingungen und Preise. Aktuell sind vor Gerichten weitere Verfahren anhängig, so etwa vor dem Landgericht Braunschweig.

Aber auch in den USA läuft noch eine weitere Klage von Prevent vor einem Gericht in Detroit. Dabei bezichtigt Prevent unter anderem Volkswagen und die Sitzehersteller Adient und Lear wettbewerbswidrigen Verhaltens, um Prevent vom Markt der Sitzbezüge für Autos auszuschließen. Volkswagen wies die Anschuldigungen zurück. (dpa-afx/apa/red)

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