Energiespeicher : Power2X: Tiwag will in Kufstein eine große Wasserstoffanlage bauen

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Der landeseigene Tiroler Energieversorger Tiwag plant die Errichtung eines Wasserstoffzentrums in Kufstein. Insgesamt über 20 Mio. Euro sollen investiert werden, erklärten die Verantwortlichen. Im Jahr 2020 könnte - bei Erhalt der Förderzusagen durch die EU und nationale Förderstellen - mit der Errichtung begonnen werden, hieß es.

Die Anlage soll auf einem Grundstück der Stadtwerke Kufstein bei der Bioenergie Kufstein errichtet werden. Die neue "Power2X"-Anlage soll gemeinsam mit der Bioenergie Kufstein künftig rund 60 Prozent des Wärmebedarfs der zweitgrößten Stadt Tirols mit CO2-freier Wärme abdecken. Die vor Ort erzeugte Kälte kann laut Tiwag im Bezirkskrankenhaus Kufstein für die Klimatisierung der Operationsräume verwendet werden. Das Projekt beinhalte zudem eine moderne Wasserstoffinfrastruktur bestehend aus Elektrolyseanlage inkl. Tankstelle sowie Schnellladesysteme für E-Autos.

Energiewende ist nicht nur eine Stromwende

"Damit die Energiewende auch auf lange Sicht ein Erfolg wird, müssen wir nicht nur im Stromsektor komplett auf erneuerbare Energien setzen, sondern auch im Wärme- und Mobilitätsbereich fossile Energieträger durch erneuerbare ersetzen", erklärte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser. Mit der geplanten Sektorkopplungsanlage könne man den sauberen Strom aus dem nahen Tiwag-Kraftwerk bei Langkampfen flexibel nutzen, um emissionsfrei und klimafreundlich Wärme, Kälte und Wasserstoff zu erzeugen.

Zufrieden mit dem Projekt zeigte sich auch der für das Energiewesen zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). "Kein anderes Land leidet so massiv unter dem Lkw-Verkehr wie Tirol. Wenn es uns gelingt, zusätzlich zur verstärkten Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene auch die Straße von den Emissionen zu befreien, leisten wir einen nachhaltigen Beitrag für die Lebensqualität der Menschen im Inntal", meinte Geisler.

Partner aus Belgien, Deutschland und Tirol

Die Tiwag hatte das Projekt laut eigenen Angaben im April gemeinsam mit den internationalen und nationalen Konsortialpartnern Hydrogenics Europe aus Belgien, Maximator GmbH aus Deutschland und FEN Systems aus Innsbruck sowie der Tochter Tigas bei der EU eingereicht. Bis zu fünf Millionen Euro an Fördergeldern sollen in Aussicht stehen. Mit einer Entscheidung wird bis Jahresende gerechnet. (apa/red)