Autoindustrie : Porsche: Die Stückzahl ist keine relevante Größe

Porsche IAA 2019
© IAA

Die VW-Sportwagentochter Porsche sieht ihre Stärke weiter nicht in großen Absatzmengen. "Stückzahl ist keine relevante Größe", sagte Porsche-Chef Oliver Blume dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Es ist aber kein Geheimnis, dass wir irgendwann mehr als 300.000 Autos pro Jahr verkaufen werden. Ohne Corona hätten wir das wahrscheinlich schon 2020 schaffen können", sagte Blume. Porsche hat 2020 mit gut 272.000 Autos um 3 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor.

"Wir haben uns aber zugleich eine Marktobergrenze gegeben: Porsche hatte immer einen Weltmarktanteil von etwa 0,3 Prozent, daran wollen wir uns auch künftig orientieren", so der Manager.

Auf Sicht will die Renditeperle im Volkswagen-Konzern auch wieder zu alter Margenstärke zurückfinden. "Die 15 Prozent bleiben auch zukünftig unser strategisches Ziel", sagte Blume. Porsche hatte bereits eingeräumt, dass das Erreichen der Margenziele unter Corona-Bedingungen kaum zu schaffen sei. "Vor drei Jahren haben wir ein umfassendes Ergebnisprogramm aufgesetzt: wir heben darüber Effizienzen und erschließen zusätzliche Ertragsquellen." Bis 2025 setze der Autobauer zusammengenommen zehn Milliarden Euro frei. "Ab dann sollen es jährlich drei Milliarden Euro sein. Wir kommen effektiv voran und haben bereits mehr als 2.500 Einzelmaßnahmen erarbeitet", sagte Blume.

Blume sitzt auch im Volkswagen-Konzernvorstand und hat dort die Produktionsplanung in seiner Verantwortung. Die Vielfalt der Batteriekonzepte im Konzern will er reduzieren. "Wir haben aktuell sehr viele Batterievarianten und haben diese bereits im Blick", sagte Blume. Das geometrische Batterieformat solle mit unterschiedlichen Leistungsspektren vereinheitlicht werden. "Die Basis wird eine kostenoptimierte Volumenzelle sein, dazu kommen eine Leistungs- und eine Hochleistungszelle für das Spitzensegment." Ein Zeitraum von fünf Jahren sei für die Umsetzung des Konzepts realistisch, Richtungsentscheidungen seien getroffen. Bei Batteriezellen gebe es in den kommenden Jahren wegen fehlender Kapazitäten ohnehin große Herausforderungen, so Blume. (dpa-afx/apa/red)