Wirtschaftspolitik : Plattform Industrie 4.0 öffnet sich für den Mittelstand

Die Plattform Industrie 4.0, bestehend aus Ministerien, Kammern und Interessensvertretern, will sich heuer verstärkt Klein- und Mittelbetrieben öffnen. Sie sollen damit für die Digitalisierung der Wirtschaft - wie das "Internet der Dinge" und die "Künstliche Intelligenz" - fit gemacht werden. Konkrete Maßnahmen blieben aber heute bei der Jahrespressekonferenz der Plattform vage.

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Einig waren sich Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und Brigitte Ederer, Präsidenten des Fachverbandes der Elektroindustrie, dass der digitale Wandel eine Herausforderung für Betriebe wie Mitarbeiter werde, daher sei es umso vorbildlicher, dass in Österreich hier alle Betroffenen in einem Boot seien. "Wir sind offen für die Ideen anderer, auch das gibt es in der Politik - Sie werden es nicht glauben", so Hofer vor Journalisten.

Ederer, die vor ihrer internationalen Management-Karriere bei Siemens Spitzenpolitikerin der SPÖ war, meinte an die neben ihr sitzenden Hofer und Anderl gerichtet: "Wahrscheinlich in keinem anderen Land wäre ein derartiges Podium möglich." Wobei die Geburt der Plattform Industrie 4.0 vor gut drei Jahren keine leichte war, schließlich galt es viele Interessen und Befindlichkeiten unter ein Dach zu bringen, so Ederer.

Arbeiterkammer: Mitarbeiter an den Gewinnen der Digitalisierung beteiligen

AK-Präsidentin Anderl insistierte, dass die Arbeitnehmer an den Gewinnen, die durch die Digitalisierung erzielt werden, auch mitpartizipieren müssen. Ein zentraler Punkt sei hier die Aus- und Weiterbildung. So nehme die Arbeiterkammer rund 150 Millionen für ihre Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt von morgen in die Hand.

Ederer betonte heute die Bedeutung der Wissensdokumentation, die noch viel zu wenig Gewicht habe. Hier gehe sehr viel Potenzial verloren, wenn Mitarbeiter in Pension gehen oder die Branche wechseln.

Versteigerung von 5G: Erlöse sollen komplett in die Netze investiert werden

Zur bevorstehenden Versteigerung der Funkfrequenzen für die nächste Mobilfunkgeneration 5G erklärte Hofer, dass der Auktionserlös komplett wieder in das Netz investiert werde. Er geht von rund einer Milliarde Versteigerungserlös aus. Zum Vergleich: Die letzte Auktion brachte zwei Milliarden ins Budget, wovon eine Milliarde an Förderungen an die Mobilfunkbetreiber wieder zurück floss bzw. noch fließt. (apa/red)